Trier: Bischof Marx verabschiedet (Video volksfreund.tv)

Der Trierer Bischof Reinhard Marx hat am Samstag, 26. Januar, vor 1000 Gästen seinen letzten Gottesdienst als Trierer Bischof abgehalten. Anschließend wurde Marx mit einem Festakt in St. Maximin geehrt - Videobeitrag auf volksfreund.tv.

(mc/red/dpa) Über 1.000 Gläubige haben am Samstagvormittag im voll besetzten Trierer Dom Abschied von Bischof Reinhard Marx genommen. In der letzten Eucharistiefeier, die er als Bischof von Trier zelebrierte, sagte Bischof Marx rückblickend auf die vergangenen sechs Jahre: „Es ist eine Zeit, die mir unvergessen bleiben wird." Er verlasse „das geliebte, großartige Bistum Trier“ mit der Bitte, „dass der Herr“ ihm „den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“ für seine neue Aufgabe schenke, sagte Marx bei der Feier im Dom. Ein „ständiges Sicherneuern“ und „Aufbrechen“ gehöre zum Amt des Bischofs dazu. „Der Geist Gottes ist keine Beruhigungstablette, sondern beunruhigend, ermutigend, befreiend“, sagte der 54-Jährige.

In seiner letzten Predigt als Bischof von Trier betonte Marx erneut, wie schwer ihm der Abschied falle. „Es ist für mich ein bewegender Tag“, beteuerte er. Seine sechsjährige Zeit in Trier sei „viel zu kurz“ gewesen. Bei seinem Amtsantritt im ältesten deutschen Bistum habe er die Absicht gehabt, auf Lebenszeit zu bleiben. „Früher war das ein richtiger Gedanke, dass man die Verbindung von Bischof und Bistum mit einer Hochzeit verglichen hat — bis dass der Tod Euch scheidet“, sagte Marx.

Papst Benedikt XVI. hatte Bischof Marx Ende November zum Erzbischof von München und Freising berufen. Vor seinem Amtsantritt in München wird Marx am Montag und Dienstag nächster Woche in Rom zu einer persönlichen Audienz beim Papst erwartet.

Kommende Woche zieht er bereits um. Im Dom sprach der scheidende Bischof davon, sein Amt nicht als Tätigkeit mit "Arbeitsvertrag", sondern als eine Sendung zu empfinden. Marx hatte sechs Jahre als Bischof in Trier amtiert. Neben Marx und den Trierer Weihbischöfen nahmen auch der neue Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, der Erzbischof von Luxemburg, Fernand Franck, sowie die bolivianischen Erzbischöfe Edmundo Abastoflor (La Paz) und Tito Solari (Cochabamba) teil. Unter den Ehrengästen befanden sich neben Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen Landesministerin Malu Dreyer und Rheinland-Pfalz Landtagspräsident Joachim Mertes.

Bei einem Festakt in der ehemaligen Abteikirche St. Maximin wurde der Bischof von Politikern gewürdigt. Seine große Beliebtheit wurde jedoch vor allem am Tag des Abschieds deutlich. Vielen Gläubigen standen Tränen in den Augen. „Ich habe seine Predigten und seine Art ganz besonders geschätzt“, sagte Margarete Steiner. Er könne sehr gut auf Menschen zugehen und habe eine Sprache, die jeden ansprechen. „Ich sage nicht Adieu, ich sage Au Revoir“, sagte Marx im Hinausgehen. Marx selbst erklärte, die Moselstadt als "fast 100-prozent" Trierer zu verlassen. In seiner Rede erinnerte er an die geschichtliche Bedeutung des Bistums. "Seid stolz darauf", rief er dem Publikum zu.

Marx wird nach dem Rücktritt von Kardinal Karl Lehmann vom Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz als möglicher Nachfolger gehandelt. Marx hatte in einem Interview mit dem Trierischen Volksfreund offen gelassen, ob er für das Amt zur Verfügung steht: „In der Situation, in der wir jetzt sind, sollten wir erst einmal miteinander sprechen, und zwar unter uns, nicht öffentlich“, sagte er.

Video-Beitrag auf volksfreund.tv:

TV-Video-Interview mit dem Trierer Bischof:

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