16 Millionen Euro fließen in die Mosel

Trier · Jetzt ist klar: Für den Bau einer zweiten Schleusenkammer in Trier stellt der Bund in den nächsten zwei Jahren 16 Millionen Euro zur Verfügung. Lange Zeit stand nicht fest, ob es Geld für den Ausbau gibt.

 Seit Ende vergangenen Jahres laufen an der Trierer Moselschleuse Vorarbeiten für den Bau von Vorhäfen. TV-Foto: Archiv/ Friedemann Vetter

Seit Ende vergangenen Jahres laufen an der Trierer Moselschleuse Vorarbeiten für den Bau von Vorhäfen. TV-Foto: Archiv/ Friedemann Vetter

Trier. Die Aussagen aus dem Bundesverkehrsministerium waren widersprüchlich. "Der Bau der Schleusenkammer Trier und der dann vorgesehenen restlichen Schleusenkammern ist zurückgestellt", hieß es im August. Dann wurde aus Berlin verkündet, dass der Schleusenbau "prioritär zu realisieren" sei. Offen blieb aber, was das genau zu bedeuten hat und ob die zweite Schleusenkammer wie geplant bis 2030 fertig wird und ob sie überhaupt gebaut wird. Andere Verkehrsprojekte seien wichtiger, für die Moselschleusen sei kein Geld da, hieß es aus dem Bundesverkehrsministerium. Einzig der Trierer CDU-Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster, dem ein guter Draht zu Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer nachgesagt wird, verkündete unablässig: Kein Grund zur Aufregung, das Geld für die Trierer Moselschleuse ist sicher, es sei alles nur ein "Kommunikationsproblem" des Verkehrsministeriums gewesen.
Eine verlässliche Finanzierungszusage hingegen konnte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Bundestagsfraktion auch nicht liefern. Bis gestern. "Jetzt wird es konkret: 16 Millionen Euro stehen ab nächstem Jahr für den Bau der zweiten Schleusenkammer Trier bereit", teilte Kaster mit. Der CDU-Politiker beruft sich auf eine Projektliste des Bundesverkehrsministeriums. In der sind Projekte aufgelistet, für die die Bundesregierung zusätzlich Geld bereitstellt. Im Oktober hatte sich die schwarz-gelbe Koalition in Berlin darauf geeinigt, den Verkehrsetat um 750 Millionen Euro aufzustocken. Zwar hieß es immer, dass darunter auch Geld für die Trie-rer Schleuse sei, aber konkrete Zahlen konnte keiner nennen. Aus der Projektliste geht hervor, dass die Kosten für den Bau der zweiten Schleusenkammer mit 38 Millionen Euro veranschlagt sind. Im nächsten Jahr sollen drei Millionen und 2014 dann 13 Millionen Euro aus Berlin quasi in die Mosel fließen. Aber nur nach Trier. Andere Schleusen sind in dem Papier, das unserer Zeitung vorliegt, nicht genannt.
Insgesamt 400 Millionen Euro waren für den Ausbau der acht noch nicht erweiterten Moselschleusen veranschlagt. Ob neben Trier, Zeltingen-Rachting und Bruttig-Fankel weitere Schleusen eine zweite Kammer erhalten, kann Kaster nicht sagen. Aber: "Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Moselschleusen ist unbestritten", betonte der CDU-Politiker.

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