An den Bändchen sollt ihr sie erkennen

Trier · Eine lautstarke Alternative zu den Alkoholexzessen in der Innenstadt gibt es im Exhaus. Das Jugendparlament hat dort ein Festival auf die Beine gestellt, bei dem auch dem Jugendschutz Genüge getan wird.

Trier. Wenn am Samstagnachmittag im Exhaus das vom Trierer Jugendparlament initiierte Festival Rock-\'n\'-Summer über die Sommerbühne geht, werden die zu hörenden Töne ebenso rustikal sein, wie man das vom Veranstaltungsort fast schon erwartet: Punk, Horrorpunk, Streetpunk, Thrashmetal.
Auch wenn die Veranstaltung sich an Jugendliche ab 14 richtet, stellt Jugendparlaments-Mitglied Nicole Trierweiler eins klar: "Das hier wird kein Kindergeburtstag." Cornelius Günther, Streetworker im Exhaus, das das Jupa bei der Ausrichtung unterstützt, erklärt den Hintergrund: "Nach den Alkoholexzessen in der Innenstadt an Weiberdonnerstag vor zwei Jahren haben wir nach Ideen gesucht, wie man öffentliche Partys machen kann, die die jungen Leute auch wirklich ansprechen." Dabei habe sich schnell ein wiederkehrendes Problem abgezeichnet: Um sich davor zu bewahren, versehentlich Alkohol an Kinder auszuschenken, haben viele Veranstalter auf ihren Partys einfach ein Mindestalter von 16 Jahren angesetzt. Viele Cliquen wurden dadurch entweder auseinandergerissen - oder sind erst gar nicht zur entsprechenden Party gekommen, wenn ihren jüngeren Mitgliedern der Eintritt komplett verwehrt bleibt.
Cindy Trierweiler, Nicoles Schwester, die ebenfalls im 22-köpfigen Jupa sitzt, ergänzt: "Außerdem hat eine Umfrage unter Trierer Jugendlichen ergeben, dass die sich mehr Open-Air-Veranstaltungen wünschen." Somit sei die Idee entstanden, ein Festival auf die Beine zu stellen, das nicht nur an der frischen Luft stattfindet, sondern so früh beginnt (15 Uhr), damit auch die jüngeren Besucher etwas davon haben.
Um dem Jugendschutz Genüge zu tun, erhalten die Besucher verschiedenfarbige Bändchen. Unter 16-Jährige werden dann um kurz vor 22 Uhr zum Verlassen des Geländes aufgefordert. Bis dahin gibt es aber schon eine Menge zu sehen und, natürlich, zu hören: etwa die Metal-Band Wake Up To Die aus der Region Hermeskeil, die Streetpunker Guiness To Go oder Sky Of Calvaria.
Man merkt: ein Festival von Kennern für Kenner. Das sei aber ganz richtig so, sagt Cornelius Günther: "Die Jugendlichen, die in ihren Subkulturen drin sind, hätten keine Lust auf ein Festival, das alle möglichen Genres durcheinander wirft. Von daher war es richtig, sich konsequent für eine Richtung zu entscheiden." Auch wenn er selbst durchaus ein erfahrener Veranstalter ist, kommt dem Exhaus eher eine unterstützende Rolle zu: Die Mitglieder des Jupa packen kräftig an - beim Einlass genauso wie hinter den Kulissen.
Informationen: <%LINK auto="true" href="http://www.exhaus.de" class="more" text="www.exhaus.de"%>

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort