Aus dem "Trümmerhaufen" wird ein Bad

Im Herbst waren Reste einer römischen Bad-Anlage in Mesenich entdeckt worden; im Frühjahr soll nun der Fund am anderen Ortsende der Öffentlichkeit präsentiert und auf einer Info-Tafel erläutert werden.

Langsur-Mesenich. Dass im Herbst 2008 in Mesenich drei Garagen gebaut werden sollten, erwies sich als archäologischer Glücksgriff: Beim Ausschachten wurde eine römische Bad-Anlage, ein Kaltbad (Frigidarium), entdeckt (der TV berichtete). In die Freude über den Fund mischte sich allerdings bald ein Wermutstropfen: Die Eigentümerin konnte und wollte nicht auf den Bau der Garagen verzichten, weil sie die Stellplätze für eine Vermietung nachweisen musste. Also musste das Kaltbad von seinem angestammten Ort, wo es Jahrhunderte lang unerkannt schlummerte, weichen.

Attraktion auf neuem Rastplatz



Unter der Regie des Landesmuseums Trier trugen Gemeindearbeiter die römischen Steine ab und lagerten sie am anderen Ortsende von Mesenich an der Abzweigung Richtung Langsur. Dort wurde bereits ein Rastplatz mit mehreren Fahrzeugstellplätzen errichtet; im Frühjahr soll nach Mitteilung von Langsurs Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Orth auch das Römerbad dort aufgebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Der "Trümmerhaufen", wie er sich jetzt präsentiere, werde unter Anleitung eines Fachmanns wieder aufgebaut, verspricht Oberkustos Karl-Josef Gilles vom Landesmuseum Trier. Ein Helfer des Museums werde das in seiner Freizeit übernehmen. Dass das Bad an anderer Stelle aufgebaut werde, sei mit ihm abgesprochen, sagt Gilles. Für einen Verbleib des Frigidarium am Fundort habe man keine rechtliche Handhabe gehabt, weil die Stelle vorher nicht bekannt gewesen sei. Laut Gilles hätte man zwar "gesetzlich mit voller Härte vorgehen können", aber das hätte wohl im Endeffekt mehr geschadet als genützt.

Opulente Villa bleibt wohl verborgen



Nun werde das Bad so, wie man es bei der Freilegung in der Hauptstraße gesehen habe, "eins zu eins" aufgebaut. Auf einer Informationstafel will Gilles den Fund dokumentieren und Details mitteilen.

Nach Auskunft von Karl-Josef Gilles gehört das Kaltbad zu einer "opulenten Villa". Das Haupthaus befinde sich wahrscheinlich in dem Berg hinter der Fundstelle. Eigens gegraben werde danach nicht.

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