Besonnen, gewaltlos, mutig

Trier · Wer nichts tut, macht mit. Mit diesem Motto wirbt die Polizei bei den Bürgern für mehr Zivilcourage. Drei von der Stadt ausgezeichnete Bürger haben diesen Grundsatz vorbildlich umgesetzt.

Trier. Besonnen, gewaltlos, mutig. Drei Männer sind am Freitag von Oberbürgermeister Klaus Jensen mit dem ersten Trierer Preis für Zivilcourage ausgezeichnet worden.Paul Trappen: Gemeinsam mit einem Bekannten (der aber anonym bleiben will) schritt Trappen am 25. November 2011 ein, als er in der Nähe des Stadttheaters Zeuge einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen einem Mann und einer Frau wurde. "Der Mann wurde gegen die Frau tätlich, da bin ich dazwischengegangen", berichtete Trappen im Gespräch mit Moderator Thomas Vatheuer. Obwohl er "leider eine mitbekommen" habe, sei er ruhig geblieben und habe es nicht auf eine Schlägerei ankommen lassen, erzählte Paul Trappen weiter. Dabei hätte sein Gegenüber dabei vermutlich wenig zu lachen gehabt - denn Trappen ist der Enkel des gleichnamigen Gewichtshebers und Kraftsportlers Paul Trappen, der Anfang des 20. Jahrhunderts Gewichtheberrekorde aufstellte und zeitweise sogar als stärkster Mann der Welt bekanntwurde. "Mit Gewalt - das bringt nur Ärger", sagte Paul Trappen junior, "mir ging es einfach darum, der Frau zu helfen, und dann haben wir eben auf die Polizei gewartet."Heinz Diegler und Nikolaus Meyer: Auch Diegler und Meyer zeigten auf friedliche Art und Weise Zivilcourage. Im November 2011 wurden die beiden Mitarbeiter der Deutschen Bahn kurz vor der Abfahrt ihres Zuges aus dem Bahnhof in Koblenz in Richtung Trier Zeugen einer Auseinandersetzung. Rechtsextremisten bedrohten Mitglieder des Multikulturellen Zentrums in Trier. Diegler, Lokomotivführer, und Zugbegleiter Meyer sorgten dafür, dass die beiden Gruppen auf verschiedene Wagen verteilt wurden. Und Meyer postierte sich im Zug bewusst so, dass es zu keinen Zusammenstößen kommen konnte. Angekommen in Trier sorgte dann die Bundespolizei dafür, dass es friedlich blieb. mic

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