Bitburg/Trier. Das mit der Fastenzeit hat sich Lucky leichter vorgestellt. Etwas Süßes würde er schon gerne essen. Aber seine Süßigkeiten von der Fastnacht will er bis Ostern auf keinen Fall anrühren. Das hat er sich mit dem Aschekreuz ja vorgenommen. Da kommt es ihm gerade recht, dass er etwas entdeckt hat, was viele Ältere noch kennen werden: "Bierekrout".

Die Früchte sind klein, saftig und süß

Das ist ein durch Einkochen von Birnen hergestellter Sirup. Vielfach werden auch Äpfel dazu gemischt. Das lässt das Birnenkraut zähflüssiger werden. Als man Zucker noch nicht industriell gewinnen konnte, wurde damit alles Mögliche gesüßt. Lucky folgert daraus, dass er das Birnenkraut ruhigen Gewissens in der Fastenzeit essen kann. "Ist ja gesundes Obst", denkt er und streicht sich die dunkelbraune Masse fingerdick aufs Brot. Keiner hat ihm erklärt, dass der Zucker in den Früchten genauso auf die Zähne geht wie weißer Zucker. Lucky jedenfalls ist begeistert vom Birnenkraut.

Im Bitburger Gutland und der angrenzenden Region stellte man Birnenkraut traditionell aus "Kroutebieren" her. Die Früchte der alten einheimischen Birnensorte sind zwar klein, aber saftig und süß. Alle zwei Jahre bringen sie massenhaft Ertrag. Da die Birnen nicht lange halten, hat man den Überschuss früher meist zu Birnenkraut verarbeitet. Auf Platt hieß die in Deutschland als "Graubirne" und Frankreich "Gris bonne", also "Gute Graue" bekannte Sorte daher "Kroutebiere". Mittlerweile sind die "Krautbirnen" selten geworden. Als Lucky das hört, will er sich sofort einen Baum pflanzen, um die alte Obstsorte zu retten. Ob er Platz für das mächtig groß werdende Gehölz hat?

Bis zum Herbst kann er überlegen, denn das ist die beste Zeit, um Obstgehölze zu pflanzen.