Breakdance vor der Basilika

Junge Breakdancer ziehen bei gutem Wetter an der Trierer Konstantinbasilika immer wieder die Aufmerksamkeit von Passanten auf sich. Mit viel Ehrgeiz, Motivation und Spaß am Tanzen zeigen sie spektakuläre Bewegungen.

Trier. "Ich will mich selbst ausdrücken und die Leute mitreißen." Wenn Linh Nguyen von seiner Leidenschaft Breakdance erzählt, merkt man ihm die Freude an dem akrobatischen Tanzstil förmlich an. Seit er 16 ist, rockt der mittlerweile 31-Jährige die Straße und ist nach wie vor kein bisschen müde. "Für mich ist Breakdance mehr als nur ein Hobby. Es ist viel mehr eine Lebenseinstellung", sagt er über seinen Antrieb, sich jede Woche mehrmals komplett zu verausgaben. Ehrgeiz und Motivation sind seiner Meinung nach neben dem Talent die wichtigsten Dinge, die man mitbringen muss, um Breakdance zu lernen und Fortschritte zu machen. Den jüngeren Vertretern, die Gefallen an der außergewöhnlichen Tanzart gefunden haben, hilft er gerne und gibt Tipps.

Dass in der Trainingsgruppe einige Talente dabei sind, lässt sich unschwer erkennen, wenn man den Jungs auf dem Vorplatz der Basilika zuschaut.

Bei gutem Wetter tanzen sie im Freien



Normalerweise wird in den Räumen des Jugendzentrums Mergener Hof (MJC) trainiert, aber bei gutem Wetter sieht man die Tänzer vor dem historischen Gebäude auf ihrem PVC-Rechteck herumwirbeln. Ein tragbarer CD-Spieler sorgt für den "Breakbeat", wie der Rhythmus genannt wird, zu dem sie tanzen. Fast unermüdlich studieren sie hier immer und immer wieder selbst kreierte Bewegungen ein, die sogenannten Moves.

Auch der 21-jährige Dominik Galizia ist vom Breakdance fasziniert. "Man hat immer irgendein Ziel, zum Beispiel dass man einen neuen Move erreichen kann", schwärmt er von der in den 60er Jahren entstandenen Tanzform.

Zusammen mit zwei weiteren Breakern bilden Linh und Dominik die Gruppe "Battlestyle". Da in der Region die Breakdance-Szene nicht allzu so groß ist, fahren sie schon mal ins benachbarte Ausland zum Tanzen. "Frankreich und Luxemburg, da ist eigentlich immer was los", berichtet Dominik aus Erfahrung.

Dabei war es für die Bewegungskünstler nicht immer einfach, einen Platz zum Trainieren zu finden. "Früher haben wir überall trainiert, wo es nicht verboten war", erzählt Linh. Auch wenn sie inzwischen mit dem Keller der MJC eine feste Bleibe gefunden haben: Bei gutem Wetter hält auch sie nichts unter dem Dach.

Breakdance kommt von der Straße, und wo es nur geht, versuchen die Jungs, auch dort zu tanzen.

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