Die goldenen Eis-Regeln - nicht nur für Zeitungsausträger

Natürlich. Früher waren die Winter kälter, und der Schnee lag viel höher. Und die Zeitung wog um so schwerer, je höher dieser Niederschlag in Kristallform sich über die Landschaft gelegt hatte. Alle anderen früheren und aktuellen Zeitungsausträger wissen davon ein Lied zu singen.

Und schon damals wie heute freuen sie sich über einen halbwegs geräumten Zugang zum Zeitungsrohr.

Das Stapfen durch den Schnee war gut für die Kondition, denn die einige Kilometer lange Tour brachte mehr Fitness als jeder Besuch in einem Fitness-Studio. So viel Kondition kam dabei herum, dass man eigentlich daraus eine Trendsportart machen sollte. "Power-Newspapering", "Snow-Stapfing" oder "Schneewehen-Walking" könnte das heißen.

Weiterer Vorteil des Schnees: Die Rutschgefahr war gering im Vergleich mit anderen Morgenstunden, wenn kein Schnee lag, es dafür jedoch so richtig schön glatt war. Und gestreut war dann überhaupt kein Bürgersteig. Für diese Fälle gab es zwei goldene Regeln. Erstens: Festhalten an Geländern und notfalls auch an Hecken und Sträuchern. Zweitens: Möglichst über Rasen oder Wiesen gehen. Denn die bieten Halt auch beim hinterhältigsten Glatt- und Blitzeis. Die goldenen Regeln aus der Zeitungsaustragezeit waren an Silvester wieder angesagt. Hätte am letzten Vormittag des alten Jahres die Sonne geschienen, hätten Straßen und Bürgersteige gefunkelt. Je neuer und ebener der Straßenbelag war, desto rutschiger war der Weg. Da half nur eins: Ran an die Hecke und rauf auf die Wiese! Das hat geholfen - auch ohne Umhängetasche mit Zeitungen.

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