Dienstmützen von anno dazumal

TRIER. Die alten Zeiten leben wieder auf: Der Straßenbahnerverein der Stadt Trier präsentierte seine neueste Errungenschaft: Das "Museum der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Trier". Die Dauerausstellung zeigt Exponate und Utensilien aus vielen Jahrzehnten kommunaler Trierer Verkehrsgeschichte.

Noch ist der rührige Verein nicht soweit, dass das Museum der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Trier nach einem festen Zeitplan dauerhaft seine Tore öffnen könnte. Dafür steckt die kürzlich offiziell eröffnete Ausstellung im Verwaltungsgebäude auf dem Stadtwerke-Betriebsgelände in der Gottbillstraße noch zu sehr in den Kinderschuhen. Die Schwierigkeit einer Dauer-Ausstellung: Es müsste permanent ehrenamtliches Personal anwesend sein. Dennoch: "Der Anfang ist gemacht", und das sei nun mal das Wichtigste, freuen sich Alfred Klasner (52), der erste Vorsitzende des Straßenbahnervereins, und seine Vorstandskollegen über die rechtzeitige Fertigstellung. Der "harte Kern" des Vereins habe sich erneut tatkräftig in den letzten Wochen und Monaten engagiert, um die Schau mit den Ausstellungsstücken aus vielen Jahrzehnten kommunaler Trierer Verkehrsgeschichte auf die Beine zu stellen. Klasner ist begeistert: "Unsere Vergangenheit steht uns gut zu Gesicht." Interessierte Besucher seien jederzeit willkommen, lädt der Vorsitzende ein. Zu beachten sei nur eine vorherige Terminabsprache. Richtig hingeklotzt (Klasner: "In der Freizeit, wohlgemerkt") haben die fleißigen Vereinskameraden bis zuletzt. Ob Verkehrstechnik, Dienstkleidung oder die kleinen Dinge aus dem Alltagsbetrieb von Bussen und Bahnen: Proper herausgeputzt präsentieren sich die Sammlerstücke in Schaukästen und Vitrinen. Bei den Möbeln hatte Klasner das Glück des Tüchtigen: Die bestens erhaltenen Schränke ersteigerte er im Internet. "Für einen Auftrag beim Schreiner reichte unser Geld nicht." Breite Unterstützung habe man von der Geschäftsleitung bekommen. Zum Schluss fehlte nur noch der passende Raum zur Realisierung des Museums. Bilder mit historischen Szenen bis zurück ins 19. Jahrhundert finden ihren Platz ebenso wie Dienstmützen, Schaffner-Kleidung, Funktechnik, Fahrplanhefte, Kraftfahrzeug-Papiere, Fahrscheindrucker, in Trierer Straßen verlegte Gleisstücke, und, und, und. Ein Hufeisen stammt von einem Pferd, das einst die Straßenbahn hinter sich herzog. Angefangen habe die "Sammelleidenschaft" mit einer Krawatten-Nadel", verrät der Vorsitzende. "Wir wissen, dass noch genügend Sammelstücke in Trier schlummern. Die möchten wir den Leuten nicht abluchsen, sondern würden uns über eine Leihgabe freuen." Auch wenn die Ausstellung noch nicht komplett ist: 100 Jahre städtische Verkehrsbetriebe und die damit verbundenen 80 Jahre des Vereins sind jetzt schon zu sehen. Übrigens: Das 100-Jährige feiern die Trierer Verkehrsbetriebe am Samstag, 15. Oktober, mit einem Tag der offenen Tür. Klar, dass dann der Museumsraum für jedermann offen steht. Absprachen für einen Besuch des Museums (ab November) unter Telefon: 0651/717273 oder per E-mail unter alfred.klasner@swt.de.

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