Eine Tiefgarage für den Klostergarten

Nur noch 15 Nonnen leben im Kloster der Weißen Schwestern in der Bernhardstraße. Und das auch nur bis Jahresende. Denn das Areal in Heiligkreuz hat einen neuen Besitzer, die Eifel-Haus GmbH. Nun hat deren kaufmännischer Direktor, Hermann Schmitz, im Ortsbeirat Heiligkreuz die Baupläne vorgestellt

 Noch steht es, bald ist es Geschichte: Das Kloster der Weißen Schwestern in der Bernhardstraße in der Rückansicht. Enstehen sollen um einen begrünten Platz in der Mitte mehrere Wohnriegel (siehe Grafik unten links). TV-Foto: Cordula Fischer

Noch steht es, bald ist es Geschichte: Das Kloster der Weißen Schwestern in der Bernhardstraße in der Rückansicht. Enstehen sollen um einen begrünten Platz in der Mitte mehrere Wohnriegel (siehe Grafik unten links). TV-Foto: Cordula Fischer

Trier-Heiligkreuz. Der Kaufvertrag ist unter Dach und Fach, nur der Grundbucheintrag ist noch nicht geändert. Das Klostergelände des Missionsordens Unserer lieben Frau von Afrika in Heiligkreuz gehört der Eifel-Haus GmbH (der TV berichtete). Bis Ende des Jahres werden auch die letzten 15 Nonnen, die noch in der Bernhardstraße leben, das 1927 errichtete Kloster verlassen.

Ab Frühjahr 2012, voraussichtlich im März, beginnt die Eifel-Haus GmbH mit dem Abriss der Gebäude. Nur das sogenannte Teehäuschen bleibt erhalten. In rund 15 bis 18 Monaten soll dann auf dem etwa 8500 Quadratmeter großen Anwesen ein Wohnkomplex mit laut Hermann Schmitz, kaufmännischem Direktor des Massivbau-Unternehmens, nicht mehr als 82 Wohnungen entstehen.

Drei Architekturbüros hatten sich bei der Mehrfachbeauftragung um den Zuschlag beworben: Professor Meurer aus Frankfurt, Christian Bauer sowie Worré & Schiltz (beide Luxemburg). Letzteres hat den Siegerentwurf geliefert. Er sieht für den Komplex drei Vollgeschosse plus, etwas zurückversetzt, eine Penthouse-Etage vor.

Grünfläche und Restaurant



Laut Schmitz würden - wie von der Stadt vorgegeben - nur 33 Prozent der Geländefläche bebaut. Der Innenbereich wird als begrünte "Kommunikationsfläche" freigehalten, und der vorderer Baumbestand an der Bernhardstraße bleibt erhalten. Ebenfalls an der Bernhardstraße wird die Zufahrt zur Tiefgarage liegen, 1,5 Stellplätze pro Wohnung sind geplant.

Möglich sei es auch, ein Restaurant in den Gebäudekomplex zu integrieren, das - und zwar ausschließlich - vom Hotel Villa Hügel betrieben werden könnte. Bei den Anwohnern der Bernhardstraße und somit künftigen Nachbarn stößt das Vorhaben nicht ausschließlich auf Zustimmung. Kommentare wie "Das sind aber große Klötze", "Die gehen ja bis direkt an die Gärten", "In der Bernhardstraße gibt es gerade mal acht Parkplätze, das wird der Supergau" sind aus Zuhörerreihen bei der Ortsbeiratssitzung zu hören.

Die Verkehrssituation dort sei sowieso schon schwierig. Eigentlich nur für Anwohner befahrbar ist die Bernhardstraße als beliebte Abkürzung stark von Durchgangsverkehr belastet. Darauf wiesen Waltraud Jammers (SPD), Klaus Wagner (SPD) und Ortsvorsteherin Elisabeth Ruschel (CDU) hin. Noch mehr Autos würden künftig in die Straße fahren, und der Ortsbeirat teilt die Meinung der Anwohner, dass die geplanten Tiefgaragenplätze nicht reichen werden. "Da geht man sehenden Auges in ein Parkproblem rein", sagte Wagner. Der städtische Architektur- und Städtebaubeirat hatte den Bebauungsplänen zugestimmt.

Im Bauleitplanverfahren würden der Verkehr und das Parken ein großes Thema werden, sagte Eva-Maria Weiß vom Stadtplanungsamt. "Wir müssen auch die Anzahl der Wohneinheiten überprüfen und wie viel Verkehr die Straße verträgt."

Außerdem werde ein Immissionsgutachten in Auftrag gegeben, das die Gemengelage zur benachbarten Firma Kieback & Peter, aber auch den Verkehrslärm überprüft.

EXTRA

ORTSBEIRAT IN KüRZE



Der Ortsbeirat Trier-Heiligkreuz hat einen CDU-Antrag einstimmig angenommen. Inhalt: Die Stadtverwaltung wird gebeten, im Stadtrat über die Änderung des Bebauungsplanes B 31-1 entscheiden zu lassen. Grund ist die Verkehrssituation in der Matthias-Wehr-Straße (Durchfahrt von der Georg-Schäffer-Straße in Richtung Im Tiergarten). Die Straße ist nur ein Erschließungsweg und ausschließlich dem landwirtschaftlichen Verkehr vorbehalten. Aber auch andere Verkehrsteilnehmer nutzen die Straße. Die Bebauungsplanänderung würde ermöglichen, den Weg als Geh- und Radweg auszuweisen, ihn umzuwidmen und mit einer Schranke oder einem Poller zu sperren. cofi

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