Flüchtlinge und Daseinsvorsorge stehen 2015 im Fokus

Welschbillig/Trier · Die Themen Flüchtlinge und Daseinsvorsorge hat Landrat Günther Schartz in den Mittelpunkt seiner Ansprache gestern Abend in Welschbillig gestellt. In der Kulturscheune spielte das Kreisorchester zum Neujahrskonzert auf.

 Das Kreisorchester Trier-Saarburg spielt in der Kulturscheune Welschbillig. TV-Foto: Friedemann Vetter

Das Kreisorchester Trier-Saarburg spielt in der Kulturscheune Welschbillig. TV-Foto: Friedemann Vetter

Welschbillig/Trier. Gut 300 Bürger sowie geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Verwaltung fanden am Sonntagabend den Weg in die Kulturscheune nach Welschbillig.
In der schmucken Halle gab das Kreisorchester unter der Leitung von Dirigent Rainer Serwe Kostproben seines breitgefächerten Repertoires: Traditionals, Filmmusik, Klassik und Märsche.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Hausherrn, Welschbilligs Ortsbürgermeister Werner Olk, richtete Landrat Günther Schartz das Wort an die Besucher. Unter ihnen war auch die Oppositionsführerin im Mainzer Landtag, Julia Klöckner.
Schartz beobachtet zwei gegensätzliche Phänomene an der Schwelle zum neuen Jahr: einerseits die kriegerischen Konflikte und die Ängste vieler Menschen vor der Zukunft - zuletzt geschürt durch das schreckliche Attentat in Paris. Andererseits die Zufriedenheit der Deutschen in Umfragen im Bezug auf ihre persönlichen Erwartungen. "Den allermeisten Menschen bei uns geht es gut", bemerkte der Landrat, die Arbeitslosen- und Wirtschaftsdaten im Kreis und der Region Trier seien hervorragend.
Daraus ergäben sich aber auch Verpflichtungen. Schartz: "Wir müssen denjenigen helfen, denen es nicht gutgeht, und wir müssen dafür Sorge tragen, dass es uns auch in der Zukunft gutgeht."
2015 erwartet der Kreis 500 neue Asylsuchende. Schartz bezeichnete es als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, ihnen zu helfen, sie zu integrieren und denjenigen entgegenzutreten, die "aus dem Elend dieser Menschen politischen Profit ziehen wollen". Die aktuellen Ereignisse wie zuletzt in Paris dürften nicht für Populismus ausgenutzt werden. Es gehe darum, das hohe Gut der Freiheit sowie Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft zu stärken.
Die gute Resonanz auf die Moro-Umfrageaktionen, die der Kreis zur Stärkung der Daseinsvorsorge auf dem Land gestartet hat (der TV berichtete), stimmt Schartz zuversichtlich: "Damit haben wir die Menschen sensibilisiert." Im November 2014 waren 2000 Bürger aus dem Raum Saarburg und dem Hochwald zur ärztlichen Situation befragt worden. Fast 1000 Fragebögen seien bisher ausgefüllt zurückgekommen, lobte der Landrat. Er kündigte an, dass im Frühjahr auf der Basis dieser Befragung Modelle entwickelt werden, wie die ärztliche Versorgung auf dem Land gesichert werden kann - unter Einbeziehung der Krankenhäuser.
Ein weiterer Schwerpunkt des Moro-Prozesses seien der öffentliche Nahverkehr und die Mobilität älterer und alleinstehender Menschen. Schartz dankte in diesem Zusammenhang besonders den Bürgern, die sich ehrenamtlich engagieren. Schartz: "Sie bilden das Rückgrat unserer Gesellschaft." alf

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