Frischzellenkur für den Campus

An der Fachhochschule Trier stehen umfassende Bauarbeiten bevor. 2011 bis 2015 soll sich die Zahl der Studierenden um rund 1500 erhöhen. Noch in diesem Jahr kommen alle Studiengänge auf den Prüfstand.

Trier. Seit 2007 ist Professor Jörg Wallmeier (61) Präsident der Fachhochschule Trier mit Standorten in Trier, Idar-Oberstein und Birkenfeld. Vor genau einem Jahr kündigte er im TV-Interview große Veränderungen an. Inzwischen hat sich am Campus Schneidershof viel getan, und noch mehr steht an.

Gebäude L und O: Rund zwei Millionen Euro hat der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) allein in die Sanierung des Gebäudes L investiert. Im Oktober 2009 zog dort ein Teil des wachsenden Fachbereichs Informatik ein. Weitere 2,1 Millionen Euro sind für das benachbarte Gebäude O veranschlagt. "Um dort im ersten Obergeschoss zusätzliche Seminarräume zu schaffen, wird für das Lehrpersonal auch das Dachgeschoss ausgebaut", sagt Wallmeier.

Allgemeines Verfügungszentrum: Die thermische Sanierung der Fassade soll im laufenden Betrieb erledigt werden. Deshalb werden keine großen Ausweichmöglichkeiten benötigt: "Wir brauchen allenfalls punktuell zwei oder drei Container", schätzt Wallmeier. Saniert werden alle vier Gebäude in jeweils vier Bauabschnitten. Der Baubeginn am Gebäude D ist für den Sommer 2010 geplant, die Fertigstellung für Sommer 2011. Kostenrahmen dafür: rund vier Millionen Euro. Ab 2012 sollen nach und nach die Gebäude C, B und A folgen.

Maschinenhalle: In Verbindung mit der Renovierung der Maschinenhalle entsteht dort voraussichtlich in zwei Jahren ein neues Pellets-Heizwerk für die gesamte FH Schneidershof. Es löst die bisherige Ölheizung ab. Wallmeier: "Dank der Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs dürfen wir uns dann Zero-Emission-Campus nennen. So wie unser Standort Birkenfeld mit der Holzhackschnitzel-Heizung."

Parkplatz an der B 51: 260 neue Parkplätze entstehen derzeit jenseits der B 51 an der Einfahrt ins Gillenbachtal. Kosten: 1,7 Millionen Euro. Eine Schranke wird Pendler fern halten (außer am Wochenende und in Semesterferien). Studierende und FH-Mitarbeiter können mit Hilfe ihrer Karte einfahren. Der geplante Eröffnungstermin zum Sommersemester 2010 lässt sich wohl nicht halten: "Mit Beginn des Wintersemesters 2010/11 soll die Baumaßnahme abgeschlossen sein", heißt es neuerdings vom LBB.

Kontrolliertes Wachstum: Laut Hochschulpakt II soll die FH Trier (bisher rund 6300 Studierende) von 2011 bis 2015 mindestens 1500 zusätzliche Studierende aufnehmen. "Die Fachbereiche sehen es als Herausforderung, das Ziel zu erreichen, ohne die Qualität zu gefährden", erklärt Wallmeier. Junge Studiengänge wie "Digitale Medien und Spiele" oder Intermediales Design erleben in Trier einen starken Zulauf. EXTRA Hochschul-Reform: Die Umstellung auf die international üblichen Abschlüsse Bachelor und Master fiel Fachhochschulen allgemein leichter als Universitäten. "Bei unseren Professoren ist durch die Aufwertung sogar eine gewisse Begeisterung zu spüren", stellt der Trierer FH-Präsident Jörg Wallmeier fest. Bis Ende des Sommersemesters 2010 untersucht die FH alle Studiengänge daraufhin, wie die Strukturen und Bedingungen für die Studierenden weiter verbessert werden können. (cus)

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