Holocaust-Überlebender schildert Schülern sein Schicksal

Menachem Kallus hat das Grauen der Nazi-Zeit selbst miterlebt. Heute besucht der ehemalige KZ-Häftling Schulen, um Jugendlichen von seinem Schicksal zu berichten. Die Schüler der Hauptschule Ehrang hatten die Gelegenheit, den 78-Jährigen kennenzulernen.

Trier-Ehrang. (brm) "So etwas darf nie wieder passieren", sagt Menachem Kallus. Es herrscht Stille im Musikraum der Hauptschule Ehrang. Der 78-jährige Holocaust-Überlebende ist zusammen mit seiner Schwester gekommen, um den Schülern der Klassen 9 und 10 seine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte über die Verbrechen der Nazis und sein Überleben im KZ während der NS-Zeit.

Menachem Kallus war zehn Jahre alt, als die Nazis seine Familie getrennt haben. Zusammen mit seiner Mutter wurde er in das Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt. Sein Vater kam in ein Männerlager. "Im KZ hatten wir keinen Namen, nur eine Nummer", berichtet der Zeitzeuge.

In der Schlussphase des Krieges musste er an einem sogenannten Todesmarsch teilnehmen. "Haben Sie daran gedacht zu fliehen?", fragt ein Schüler. Kallus verneint, die Angst vor dem Ungewissen sei zu groß gewesen. Dennoch überlebte er.

Als Junge im Konzentrationslager



Die besondere Geschichtsstunde scheint bei den aufmerksamen Jugendlichen Eindruck hinterlassen zu haben. "Das Schicksal von Menachem Kallus zeigt, wie grausam die Nazi-Diktatur gewesen ist", sagt Schüler Marcel (15).

Menachem Kallus lebt heute in Israel. Während seiner Reisen durch Deutschland hat er auch rund 40 Schulen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland besucht. Die Schauspielerin Alice Hoffmann begleitet ihn dabei. Sie übersetzt seine englischen Vorträge und liest Passagen aus seinem Buch "Als Junge im KZ Ravensbrück" vor.

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