IHRE MEINUNG

Zur Berichterstattung über aggressive Bettler in der Trierer Fußgängerzone:

Wir vom Beirat der Menschen mit Behinderungen der Stadt Trier haben erfahren, dass derzeit wieder vermehrt Personen, zumeist aus dem osteuropäischen Ausland stammend, in der Stadt unterwegs sind, die behaupten, im Auftrag eines Deutschen Behindertenvereins oder einer Organisation ähnlichen Namens Spenden zu sammeln. Insbesondere wird oftmals vorgegeben, der Sammler sei taubstumm. Auch wird zum Teil zunächst eine Unterschriftenliste vorgelegt, die durchaus unterstützenswerte Ziele im Bereich der Behindertenarbeit enthält. Am Ende findet sich dann plötzlich die Aussage, dass man zugleich einen bestimmten Betrag spende. Diese Personen sind jedoch nicht im Auftrag deutscher Behindertenverbände oder -einrichtungen unterwegs und auch weder taubstumm noch anderweitig behindert. Bei Polizei und Ordnungsamt ist das Problem bekannt, und man versucht, ihm durch häufigere Streifen Herr zu werden. Wohlgemeinte Spenden kommen hier nicht den Behinderten zugute, und hilfsbereite Bürger werden geprellt. Der Behindertenbeirat Trier befürchtet zudem, dass die Spendenbereitschaft für tatsächlich wichtige Anliegen Behinderter insgesamt durch derartige Betrugsdelikte gemindert wird. Deshalb sollten Bürger darauf achten, wer eine solche Aktion veranstaltet, und nur spenden, wenn die Organisatoren als Mitarbeiter einer bekannten seriösen Organisation erkennbar sind und dies nachweisen können. Im Zweifel können sich Bürger erst über die Organisation informieren und dann im Nachhinein spenden. Selbstverständlich können sie auch jederzeit außerhalb von Aktionen an die bekannten, lokalen Einrichtungen der Behindertenhilfe spenden, die dieses Geld für wirklich sinnvolle Projekte brauchen und verwenden. Nancy Poser, Vorsitzende des Beirats der Menschen mit Behinderungen, Trier

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort