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Zur Berichterstattung über das Trierer Stadtbild:

Es ist Fronleichnam, der Stadtpatron ist uns mit dem Wetter wohl gesonnen. Im Dom findet ein feierlicher Gottesdienst statt, an dem auch der Oberbürgermeister hoch dekoriert teilnimmt. Im Anschluss an den Gottesdienst geht die Prozession zu den beiden Segnungsaltären durch die Brotstraße zum Viehmarkt. Dann Nagelstraße, Fleischstraße, Hauptmarkt und zum Dom zurück. Wäre jetzt Altstadtfest oder ADAC-Rallye oder verkaufsoffener Sonntag, hätte die City-Initiative dafür gesorgt, dass die Stadt fein herausgeputzt wäre. Die Geschäfte hätten alles getan, um sich nach außen gut zu präsentieren. Die Gastronomie hätte noch mehr Stühle und Tische aufgestellt. Schließlich will man ja möglichst viel verdienen an solchen Tagen. Dagegen ist prinzipiell auch nicht einzuwenden. Aber was passiert an einem traditionellen Fest wie Fronleichnam? Wo bleibt da die City-Initiative, die ihre Mitglieder auffordert, Häuser mit Fahnen zu schmücken oder in den Straßen Blumenschmuck aufzustellen? Aber stattdessen liegt vor einem Geschäft in der Brotstraße der Papiermüll bis in die Mitte der Straße. Solche konfessionellen Veranstaltungen sind natürlich heute nicht mehr "in". Dennoch bin ich der Meinung, dass man den Teilnehmern ein wenig mehr Respekt entgegenbringen sollte und dass es einer Stadt mit Sicherheit nicht schadet, sich auch dann ein wenig herauszuputzen. Es ist eine Frage der Wertigkeit - aber haben wir noch Werte? Jutta Werner, Trier

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