Projekt Fleißige Hände für einen Barfusspfad

Newel-Butzweiler · Junge Leute aus Mexiko, Spanien, Frankreich, Italien, Russland und Japan schenken der Gemeinde Butzweiler ihre Arbeitskraft.

 Martin Tedesco (links) und Federica Moccia beim Arbeitseinsatz für einen Barfußpfad in Butzweiler. 

Martin Tedesco (links) und Federica Moccia beim Arbeitseinsatz für einen Barfußpfad in Butzweiler. 

Foto: Heinrich Wagner

Das Material unter den nackten Fußsohlen fühlt sich kühl und glatt an. Runde Holzplatten bilden das erste Feld. Dann folgt etwas Unebenes, auch kühl, aber ein bisschen stechend, holprig. Tastend suchen die Füße nach Halt. Es sind Steine, die den zweiten Abschnitt des Weges bilden. Fast ein wenig unangenehm fühlen sich die groben Holzspäne an, bevor die Füße das angenehm runde, feste Material des letzten Stücks erreichen. „Das war unser Maibaum”, erklärt Heinrich Wagner vom Heimatverein Butzweiler. „Der ganze Barfußpfad besteht aus Naturmaterialien.”

Der Barfußpfad ist eines der Projekte, die zwölf Teilnehmer im Rahmen eines sogenannten Workcamps der Organisation IBG in Butzweiler umgesetzt haben. Das Kürzel steht für den gemeinnützigen Verein Internationale Begegnungen in Gemeinschaften, der Menschen aus unterschiedlichen Ländern in gemeinsamen Arbeitsprojekten zusammenbringt. Den Kontakt zum Verein hatte Newels Ortsbürgermeister Willy Arnoldy initiiert, um im Ort verschiedene Bauvorhaben umzusetzen. Auch in Aach war eine Gruppe junger Menschen aktiv.

In Butzweiler haben die Jugendlichen ihr Lager auf blauen Sportmatten im Gemeindehaus aufgeschlagen. Es sieht aus wie auf einer Klassenfahrt. Alba (18) aus Spanien erzählt: „Geschlafen haben wir nicht viel. Unsere nächtlichen Gespräche waren so spannend und bereichernd, dass wir oft einfach die Zeit vergessen haben.”

 In den 14 Tagen in Butzweiler sind aus Fremden Freunde geworden. Carlo (19) aus Mexico berichtet, dass er Alba ein paar Tage in Spanien besuchen werde. Und Kirill aus Russland ergänzt auf Englisch, er sei gekommen, weil er einmal etwas anderes sehen und neue Erfahrungen sammeln wollte. Jetzt habe er ein paar echte Freunde gefunden, freut sich Kirill.

In einer solchen Gemeinschaft fällt es nicht so schwer, jeden Morgen um acht Uhr zur Arbeit anzutreten. Zumal das Ergebnis für alle Mühsal und Plage entschädigt: Die jungen Leute sind nicht nur auf den mitten im Ort gelegenen Barfußpfad stolz, sondern auch auf ein (mindestens Drei-Sterne-)Insektenhotel.

Auch die bei Besuchern beliebten Pützlöcher, Spuren eines Kupferbergwerks aus römischer Zeit, sind frisch geputzt. Und über die neuen befestigten Waldwege lässt sich der Ort nun sicher und bequem erwandern, bevor  die Teilnehmer des Camps wieder in alle Himmelsrichtungen nach Hause reisen.

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