Karl Marx für Anfänger

TRIER. Weltpremiere im Karl-Marx-Haus: Die Berliner Autorinnen Sabine Carbon und Barbara Lücker stellen ihr Buch "Ohne Schein kein Sein – Maria rettet Karl Marx" vor, das Kinder wie Erwachsene anregen soll.

"Wer war Karl Marx?", fragt Sabine Carbon in die Runde, die sich zur Buchvorstellung im Lesecafé des Museums in der Brückenstraße versammelt hat. Auch eine Gruppe Kinder hat sich im Rahmen der Reihe "Zukunftsdiplom" der Lokalen Agenda eingefunden. "Na der hat hier gewohnt und war dann in England und hat die Arbeiter befreit", antwortet ein Junge. Unterdessen springt ein chinesischer Tourist in den Raum und lichtet die kleine Versammlung aus verschiedenen Blickwinkeln ab. Wie das mit der Befreiung des Proletariats genau ablief und welche Auswirkungen die Ideen des revolutionären Trierers mit der wuchtigen Frisur auf den Lauf der Weltgeschichte hatten, erfahren die Zuhörer anschließend aus Sicht der Titelheldin Maria. Die beiden Autorinnen und Verlegerinnen Sabine Carbon und Barbara Lücker schicken das neugierige Mädchen in ihrem neuen Buch "Ohne Schein kein Sein - Maria rettet Karl Marx" bereits zum vierten Mal auf eine Zeitreise zu großen Köpfen aus Kunst und Geschichte. Nach Max Liebermann, Albert Einstein und Wolfgang Amadeus Mozart erkundet Maria nun in bunten Bildern die Welt des bärtigen Revolutionärs und hilft ihm ganz nebenbei noch aus der Bredouille. "Unsere Bücher sollen Kinder und Erwachsene gleichermaßen ansprechen", erklärt Barbara Lücker. Karl Marx, Ehefrau Jenny, die drei Töchter, Friedrich Engels und sogar die Haustiere der Familie erwachen zwischen den Seiten wieder zum Leben. Eine Fülle von Details sorgt für Plastizität. Die fiktive Geschichte ergänzen die Autorinnen durch erläuternde Fakten. Auf leicht verständliche Art zeigen sie auch die Folgen der Marx'schen Lehre von der DDR bis zum Kalten Krieg auf und verdeutlichen, dass viele Ungerechtigkeiten, gegen die Marx eintrat, heute noch existieren - sie haben sich nur in einen anderen Teil der Welt verlagert. Beatrix Bouvier, Leiterin des Karl-Marx-Hauses, freut sich über das Buch, das auf unterhaltsame Weise Wissen vermittele. Den Autorinnen sei es gelungen, "den trockenen Marx auf hohem Niveau witzig herunterzubrechen". Bouvier gab den Berlinerinnen den Anstoß zum Thema Marx und stellte ihr Hintergrundwissen zur Verfügung. Das Buch aus der "Edition Saba" entstand in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung. Es ist im Buchhandel und im Museumsshop des Karl-Marx-Hauses erhältlich.

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