König Kurt geht

Großer Bahnhof für einen sehr verdienten Feuerwehrmann: Kurt Hardt, über 20 Jahre Chef des Löschzugs Trier-Kürenz, dankte ab wegen Erreichens der Altersgrenze von 60 Jahren. Ausgestattet mit guten Wünschen und von Bürgermeister Georg Bernarding zum Oberbrandmeister befördert, trat Stephan Kuhn (30) Hardts Nachfolge an.

 Kurt Hardt (Vierter von links) nimmt Abschied von den Wehrkameraden. Bürgermeister Georg Bernarding (Fünfter von links) vollzieht den Akt mit der Übergabe der Dankurkunde und ernennt Stephan Kuhn (Zweiter von links) zum Nachfolger. TV-Foto: Ludwig Hoff

Kurt Hardt (Vierter von links) nimmt Abschied von den Wehrkameraden. Bürgermeister Georg Bernarding (Fünfter von links) vollzieht den Akt mit der Übergabe der Dankurkunde und ernennt Stephan Kuhn (Zweiter von links) zum Nachfolger. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Kürenz. (LH) Drei Jahre hätte Kurt Hardt noch dranhängen können als Chef des Löschzugs Trier-Kürenz, wenn er sich für die gesetzliche Ausnahmeregelung (bis 63 Jahre) entschieden hätte. Aber 44 Jahre als aktiver, freiwilliger Feuerwehrmann, davon über 20 Jahre in verantwortlicher Position als Löschzugführer in Kürenz, waren ihm dann doch genug. Also sagte die personifizierte Institution der freiwilligen Trierer Feuerwehr in einer Feierstunde mit kompletter Beteiligung des Löschzugs und vielen Wegbegleitern und -gefährten, seinen Kameraden vom Löschzug Ade. Und das tat er mit einem lachenden Auge ("keine Verantwortung mehr") und einem weinenden ("für eine zwar arbeitsintensive, aber sehr schöne Zeit"). "König Kurt geht. Das haben wir uns gar nicht vorstellen können", sagte Bürgermeister Georg Bernarding. Er zollte der Leistung eines Mannes, dem Feuerwehr zu Lebensaufgabe und -Inhalt wurde, seinen großen Respekt: "Kurt Hardt hat Feuerwehr gelebt. Er war ein perfekter Löschzugführer, blieb aber immer Mensch." Keine leichte Aufgabe habe Hardt vor mehr als 20 Jahren übernommen. Hardts Verdienst, den Löschzug zusammenzuhalten und zu führen, könne nicht hoch genug bewertet werden, erinnerte Bernarding an den "schwierigen Beginn". Hardt scheute in der Folge keine Konfrontation, wenn er von etwas überzeugt war. Das bekamen auch manche Ämter zu spüren. Einem Staubsauger-Vertreter gleich kam der Hauptbrandmeister wieder zur Hintertür rein, wenn er vorne - drastisch ausgedrückt - rausgeflogen war. Ein dickes Fell und ein starkes Nervenkostüm zeichnen den scheidenden Löschzugführer aus. Meinungsverschiedenheiten wurden von Hardt stets konstruktiv ausgetragen. Ein Beispiel findet man beim Gerätehausneubau. Die damalige Bezirksregierung kam nicht nur Einweihungsfeier, weil Hardt seine Vorstellungen durchgesetzt hatte. In der Vergangenheit bereits hoch dekoriert mit Auszeichnungen, wurden Kurt Hardt zwei weitere Hochkaräter zum Abschied zuteil: Verliehen vom Deutschen Feuerwehrverband in Berlin überreichte Paul Kall (Pfalzel), Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes, das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Die eigenen Kameraden setzten noch einen drauf: Kurt Hardt erhielt die Urkunde als Ehrenlöschzugführer, dem bislang ersten in Hardts Heimatstadtteil. Extra Stationen einer Feuerwehrkarriere: 1964 Eintritt in Löschzug, 1966 Schriftführer, 1970 Kassenprüfer, 1983 Gruppenführer, 1987 Löschzugführer, langjähriger Wertungsrichter bei Wettkämpfen, Kassenprüfer im Verband, 1987 Wahl zum Stadtfeuerwehrobmann, Wiederwahl, Sprachrohr für elf Löschzüge (circa 400 Mitglieder).

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