Kripo landet Schlag gegen Drogenhändler – Größte bisher in Trier sichergestellte Cannabismenge

Trier · Die Kripo Trier hat in einer Garage in Trier 90 Kilogramm Marihuana gefunden und zwei Tatverdächtige festgenommen. Bei dem Drogenfund handelt es sich um die größte jemals in Trier sichergestellte Menge.

Kripo landet Schlag gegen Drogenhändler – Größte bisher in Trier sichergestellte Cannabismenge
Foto: Polizei

Die Menge Cannabis hätte locker gereicht, um sämtlichen 113?000 Trierern einen kräftigen Drogenrausch zu verpassen: 90 Kilogramm Marihuana hat die Polizei in einer Garage in Trier-Nord sichergestellt. Der größte Cannabisfund, den es in der Region je gab. Drogen, die dank des Fahndungserfolgs des Fachkommissariats für Organisierte Kriminalität nun nicht an Menschen aus der Region verkauft werden. 700.000 Euro, schätzen die Ermittler, hätte der Straßenverkauf den Dealern eingebracht.

Wie das Polizeipräsidium am Freitag mitteilte, haben die Beamten nach mehrwöchigen intensiven Ermittlungen bereits am vergangenen Mittwochnachmittag zwei Verdächtige festgenommen. Spezialeinsatzkräfte der rheinland-pfälzischen Polizei stoppten das Auto eines 39-Jährigen in der Trierer Innenstadt und verhafteten ihn. Sein 23-jähriger mutmaßlicher Komplize wurde an seinem Arbeitsplatz festgenommen.

Beide stehen unter Verdacht, in großem Maßstab und gewerblich mit Drogen gehandelt zu haben. Ein Vergehen, das laut Strafgesetzbuch mit nicht weniger als fünf Jahren Freiheitsentzug bestraft wird.

Nach der Festnahme untersuchten die Ermittler die Wohn- und Geschäftsräume der Männer und fanden die besagten 90 Kilogramm Marihuana in einer Garage, die der 39-Jährige in Trier-Nord angemietet hatte. Das "Gras" war auf eine Vielzahl von Päckchen verteilt und zwischengelagert worden. In einem Keller entdeckten die Polizisten neben Drogenresten zudem typische Verpackungen, wie sie für den Straßenverkauf von Drogen benutzt werden.

Es ist also davon auszugehen, dass die ursprüngliche Cannabismenge noch größer war, da Pakete aus der Garage bereits portioniert und verkauft worden waren.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier wurden die beiden Verdächtigen am Donnerstag dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Trier vorgeführt, der Haftbefehle erließ. Die Männer warten nun in verschiedenen Gefängnissen auf ihren Prozess.

Gibt es in der Region Trier überhaupt genügend Drogenkonsumenten für derart große Mengen? "Die Frage lautet auch: Für welchen Zeitraum haben sich die Männer eingedeckt", sagt dazu Präsidiumssprecher Uwe Konz. Die Ermittlungen sind noch in vollem Gange. Daher verrät die Polizei derzeit auch nicht, wie sie der Bande überhaupt auf die Spur kam oder wo die Drogen herstammen.

Fest steht: Die Zahl der Drogendelikte in der Region Trier ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Nach Auskunft von Uwe Konz verzeichnete das Präsidium 2015 noch 2600 Straftaten, 2015 waren es bereits 2886 und 2016 dann 2987. Zahlen, die nur die Spitze des Eisbergs sind. Ist das Dunkelfeld bei der Drogenkriminalität doch groß. "Cannabis ist ein Dauerbrenner", sagt Konz.

Rauschgiftfahnder schätzen, dass etwa die Hälfte der Drogenkonsumenten in der Region auch kifft.

Zwar waren zuletzt besonders oft die gefährlichen "Legal Highs" in den Schlagzeilen. Vermeintlich harmlose Kräutermischungen, die in der Region bereits mehrere Tote forderten und zahlreiche junge Menschen ins Krankenhaus brachten. "Cannabis bleibt aber die illegale Droge, die mit Abstand am häufigsten konsumiert, gehandelt und angebaut wird", sagt Konz, der sich freut, dass es seinen Kollegen gelungen ist, ein derart großes Depot zu entdecken und die mutmaßlichen Dealer dingfest zu machen.

Weitere bei den regionalen Konsumenten "beliebte" Drogen waren in den vergangenen Jahren Amphetamine - die spöttisch auch als Kokain des armen Mannes bezeichnet werden - sowie Ecstasy-Pillen.
Info: Polizei und Zoll verbrennen Drogen

(dpa) Kokain, Cannabis, Heroin - wenn Polizei oder Zoll Drogen beschlagnahmen, gehen diese anschließend meist in Rauch auf. Das passiere in einer Müllverbrennungsanlage, erklärte eine Sprecherin des Landeskriminalamts (LKA) Rheinland-Pfalz. Früher sei dafür auch eine Anlage des Chemieriesen BASF genutzt worden. Bevor es so weit ist, werden die Drogen klassifiziert, gewogen und in der Asservatenkammer eingelagert. Grundsätzlich sollten die Betäubungsmittel nach spätestens zwei Jahren zerstört werden.

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