Mehr Raum für Gläubige in Trier-Nord

Trier · Die an der Bitburger Straße gelegene Zentralkirche der Neuapostolischen Kirche soll nach Trier-Nord verlegt werden. Doch der geplante Neubau mit Wohnhaus in der Theobaldstraße war im Sommer 2012 vom Stadtrat abgelehnt worden (der TV berichtete). Die Kirche favorisiert nun einen Anbau an das bestehende Gebäude.

 Die Neuapostolische Kirche möchte ihre Zentralkirche von Trier-Pallien nach Trier-Nord (Foto) verlegen. Statt eines Neubaus favorisiert sie nun einen Ausbau des Gebäudes, das 1990 renoviert worden ist. TV-Foto: Dorothee Quaré

Die Neuapostolische Kirche möchte ihre Zentralkirche von Trier-Pallien nach Trier-Nord (Foto) verlegen. Statt eines Neubaus favorisiert sie nun einen Ausbau des Gebäudes, das 1990 renoviert worden ist. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier. Zwei Kirchengebäude hat die Trierer Neuapostolische Kirche: die Zentralkirche des Bezirks Trier in der Bitburger Straße in Pallien und die kleinere Kirche in der Theobaldstraße beim Elisabeth-Krankenhaus in Trier-Nord. Das Gebäude an der "Bitburger" aus dem Jahr 1980, das mehr als 1000 Menschen Platz bietet, sei bereits seit längerem stark renovierungsbedürftig, berichtet Pascal Strobel, Bischof der Neuapostolischen Kirche.
"Anstatt in die aufwendige und teure Erneuerung dieses Kirchenbaus zu investieren, hat sich die Kirchenleitung entschlossen, die beiden Trierer Gemeinden an einem Standort zusammenzufassen: in der Theobaldstraße", sagt er. Der Standort müsse allerdings auf die heutigen Bedürfnisse der Gemeinde angepasst werden. Bereits vor mehr als fünf Jahren ließ die Kirche einen Neubau für das Grundstück entwerfen und reichte die Bauvoranfrage bei der Stadt Trier ein. "Leider kam es bis heute zu keiner umsetzbaren baulichen Lösung", bedauert Strobel. Im Juli 2012 wurde die geplante neue Zentralkirche in der Theobaldstraße mit 350 Sitzplätzen sowie das dahinter vorgesehene dreigeschossige Wohnhaus vom Stadtrat abgelehnt. Mit den Mieteinnahmen der 30 Wohnungen auf dem 3000 Quadratmeter großen Gelände hatte die Kirche ihren Neubau finanzieren wollen. Die Ablehnung begründete die Stadt mit dem Bebauungsplan, der für das Gelände eine rein kirchliche Nutzung vorsah; das geplante Wohngebäude stelle eine "zu gravierende Umwidmung" dar. Ein weiteres Problem sei das bereits jetzt starke Verkehrsaufkommen aufgrund der beiden Krankenhäuser.
Der Bebauungsplan für das Grundstück ist mittlerweile geändert worden; Simone Schornick vom Trierer Stadtplanungsamt präsentierte den Vorentwurf kürzlich im Ortsbeirat Trier-Nord. Er erlaubt auf einem Drittel des Geländes eine Wohnnutzung; das Gebäude soll höchstens zweigeschossig sein. Voraussichtlich im Frühjahr gehe der Entwurf in den Stadtrat, sagt Schornick.
Pascal Strobel räumt dem Neubaukonzept nur noch wenig Chancen ein. Dies begründet er vor allem damit, dass sich unter dem Grundstück in der Theobaldstraße ein altes römisches Gräberfeld befinden soll. Er kündigt eine alternative Planung an: Das bisherige Kirchengebäude, das 1990 renoviert und vor zwölf Jahren geringfügig erweitert wurde, solle nun nochmals ausgebaut werden.
"Wir erwarten, dass die Stadt diese Pläne schneller freigeben kann", hofft Strobel. Wichtig ist ihm eines: "Wir möchten unseren Gemeinden baldmöglichst ein gemeinsames Gotteshaus zur Verfügung stellen und sind nach den langen Verzögerungen nun an einer schnellen Lösung interessiert." DQ
Extra

Der Neuapostolische Kirchenbezirk Trier hat aktuell rund 2100 Mitglieder, von denen sich viele ehrenamtlich engagieren. Der Bezirk besteht aus 13 Gemeinden: Trier-Nord und Trier-Pallien, die zusammengeführt werden sollen, Konz, Bitburg, Prüm, Gerolstein, Mertesdorf, Traben-Trarbach, Kaisersesch, Hermeskeil, Wadern, Baumholder, Idar-Oberstein. DQ

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