Multivisionsshow Unterhaltsam hinter die Kulissen blicken

Trier · Ab geht die Post: In einem Vortrag der Fotografischen Gesellschaft Trier ging es auf Entdeckungsreise durch Trier-Ehrangs Briefverteilzentrum.

 Das Briefverteilzentrum der Deutschen Post im Hafen von Trier-Ehrang in einer 360-Grad-Aufnahme.

Das Briefverteilzentrum der Deutschen Post im Hafen von Trier-Ehrang in einer 360-Grad-Aufnahme.

Foto: Michael Scholer

„Es ist ein bisschen so wie eine moderne ‚Sendung mit der Maus’“. So beschreibt Zuschauerin Marianne Kirsten die Multivisionsshow der Fotografischen Gesellschaft Trier über einen „Roten Brief“ und seinen Weg durch Triers Briefverteilzentrum im Ehranger Hafen. „Ich war beeindruckt, wie viele neue Sachen ich erfahren habe, die ich vorher nicht gewusst habe. Sonst hat man ja nicht die Chance, einmal hinter die Kulissen zu blicken“, resumiert Marianne Kirsten ihre Eindrücke nach dem 45-minütigen Mix aus Standbildern und Video.

Multivisionsshow: Das Briefzentrum – „Roter Brief“ und seine Stationen
Foto: Andreas Sommer

Die Idee dazu hatte Jochen Sudau, der gemeinsam mit Günter Dixius, Wolfgang Tabellion und Michael Scholer – alle Mitglieder der Fotografischen Gesellschaft Trier – das Projekt des „Roten Briefs“ umsetzte. Ein Besuch im Briefverteilzentrum brachte den Hobbyfotografen Sudau auf die Idee, die Abläufe dort anhand eines „Roten Briefs“ fotografisch zu dokumentieren, dessen Weg durch die Stationen beobachtet wird. „Wir sind auf die Idee gekommen, weil wir einmal die Möglichkeit hatten, dort im Verteilerzentrum eine Besichtigung zu machen“, sagt Sudau. Von da an war sein Interesse an den technischen Abläufen der Briefsortierung geweckt. Die Projektidee, die Stationen einer modernen Verteileranlage im Bild festzuhalten, war geboren.

 Rita Grotowski, Vorsitzende der Fotografischen Gesellschaft Trier.

Rita Grotowski, Vorsitzende der Fotografischen Gesellschaft Trier.

Foto: Andreas Sommer

Die erste automatische Brief­verteilungs­anlage in Trier ist 1990 in Betrieb genommen worden. Seitdem hat sich einiges verändert. Die Abläufe wurden nicht nur schneller sondern zunehmend automatisierter. Förderbänder, Video­codierer und Sortiermaschinen verarbeiten in Trier bis zu einer halben Million Briefe täglich. Mithilfe aufgedruckter Strichcodes werden die mit Briefen gefüllten Behälter über das weitverzweigte Fließbandsystem geleitet. Hand anlegen müssen die Postler hier nur noch selten. Bestenfalls, um die Briefe vom Behälter in die Maschinen einzulegen. Das Ergebnis: Rund 94 Prozent der Briefpost erreichen den Empfänger am nächsten Werktag. 

Multivisionsshow: Das Briefzentrum – „Roter Brief“ und seine Stationen
Foto: Andreas Sommer

Ein besonderer Punkt auf dem Weg der Briefe stellt dabei die Gangfolge­sortierung dar. Hierbei werden die Postsendungen bereits so sortiert, dass die Reihenfolge für den Botengang stimmt. Die Briefe laufen dabei mehrmals durch die Sortieranlage. Der Postzusteller selbst muss sie daher nicht mehr ordnen.

Trotz aller Automatisierung arbeiten im Trierer Verteilzentrum rund 220 Angestellte, die nicht nur die gesamte deutsche Briefpost für den Postleitzahlenbereich 54 sortieren. Sie bearbeiten darüber hinaus auch Briefe, die aus Frankreich, Spanien, Belgien und Luxemburg unsere Region erreichen. 

 Wolfgang Tabellion, Michael Scholer, Günter Dixius und Jochen Sudau (von links) von der Fotografischen Gesellschaft Trier.

Wolfgang Tabellion, Michael Scholer, Günter Dixius und Jochen Sudau (von links) von der Fotografischen Gesellschaft Trier.

Foto: Andreas Sommer

Viel Lob gab es auch vom Chef selbst. Der Leiter des Briefverteilerzentrums, Ralf Heinz, war unter den Zuschauern und meinte: „Die Multivisionsshow war richtig gut gelungen. Und besonders inter­essant, die Abläufe aus unserem Hause einmal mit einem anderen Blickwinkel zu sehen. Normalerweise sind solche Einblicke aufgrund des Datenschutzes und des Postgeheimnisses nicht möglich, aber so konnte man dem Postkunden einen guten Eindruck vermitteln, wie die Post funktioniert.“

An neuen Ideen mangelt es Jochen Sudau nicht. Er hat schon das nächste Projekt in Planung. 2022 wollen er und sein Team eine fotografische Reise machen, die den Betrachter vom Korn zum fertigen Brot führt.

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