Musik verbindet die ganze Familie

EUREN. Als guter, richtiger Eurener müsse man in einem der vielen Ortsvereine Mitglied sein, meint Reinhard Geisler. Zumindest "gibt es wohl keinen Eurener, der nicht in mindestens einem Verein ist". Seit 35 Jahren musiziert er im Musikverein Euren 1927. Seit Januar ist der 48-Jährige dessen Vorsitzender.

Die Geislers sind ohne Frage eine musikalische Familie. Reinhard Geisler spielt seit Teenager-Tagen Bariton im Musikverein Euren 1927, seine Eltern sind Mitglieder im Verein, seine beiden Söhne treten auch musikalisch in seine Fußstapfen und seine Frau Gerti unterstützt ihre Männer und den Verein im Kochteam. "Ich spiele nur ein Instrument und keinen Ton auswendig", gibt Geisler zu. "Aber mein Großer kann alle Instrumente spielen und der Jüngste Trompete, Posaune, Tenorhorn und Flügelhorn." Dass die Geislers noch viel enger mit dem Musikverein verbunden sind, verrät der 48-Jährige mit einem Augenzwinkern. "Ich habe meine Frau im Musikverein kennen gelernt. Sie war damals als junge Musikerin dabei, ich war Jugendwart. Der Verein machte einen Ausflug nach Metz zur Mirabellenkirmes. Da haben wir uns die ersten Blicke zugeworfen." Ein Jahr hat es gedauert, dann sind die beiden ein Paar geworden. "Nächstes Jahr feiern wir schon Silberne Hochzeit", sagt Geisler. Auch da macht es einer der Söhne dem Vater nach: "Mein jüngster Sohn hat eine feste Freundin im Musikverein", freut sich Reinhard Geisler über die vererbte Familientradition. Dass die Mitglieder des Musikvereins Reinhard Geisler auf der Jahreshauptversammlung im Januar zu ihrem Vorsitzenden wählten, verwundert nicht. Denn bereits zwei Jahre nach seinem Debüt im Verein war Geisler Jugendbeisitzer, wurde Jugendwart, arbeitete im Festausschuss mit, leistete 16 Jahre lang als Kassenwart gute Arbeit und war dann zweiter Vorsitzender an der Seite seines jetzigen Vorgängers Johann-Peter Nossem. "Ihm hat der Verein viel zu verdanken. Es ist sein Verdienst, dass der Verein heute sehr gut dasteht", sagt Geisler. Vor rund 15 Jahren habe es nur noch sechs Musiker gegeben. Damals habe Nossem angefangen, eine intensive Jugendarbeit zu begründen. "Mittlerweile haben wir 45 Musiker", zieht Geisler eine positive Bilanz. "Es ist nun meine Aufgabe und die des gesamten neuen Vorstandes, das, was aufgebaut wurde, zu erhalten und auszubauen. Und es herrscht bei uns eine enorme Motivation, unsere Ziele zu erreichen." Dass Reinhard Geisler sich nicht nur dem Musikverein, sondern auch seiner Heimat Euren verbunden fühlt, beweist er mit seinem Engagement als Vorsitzender des Fördervereins der Grundschule Euren. Dieses Amt bekleidet er auch noch Jahre, nachdem seine Kinder dem Grundschulalter entwachsen sind. "In diese Schule bin ich selbst als kleiner Junge gegangen. Damit sind für mich viele gute Erinnerungen verbunden." Auch die Arbeit des Elternausschusses des Kindergartens unterstützte Geisler als Vorsitzender, war Mitglied im Schulelternbeirat der Grundschule und Schulelternsprecher der Kurfürst-Balduin-Hauptschule. Als vor fünf Jahren das Schulgebäude saniert und die Schüler im Lycée Ausone unterrichtet wurden, hat Geisler maßgeblich daran mitgearbeitet, den Bustransfer der Schüler über den gesamten Sanierungszeitraum zu finanzieren. Bei der Sanierung des Bürgerhauses - ein Großprojekt für die Eurener Vereine - arbeiteten Geisler und der gesamte Musikverein ebenfalls mit. "Wir gehören nicht zu den Drückebergern", sagt er. So haben es die Mitglieder auch in Eigenleistung geschafft, sich 1999 ein eigenes Vereinsheim auf dem Gelände der Grundschule zu errichten. Reinhard Geisler trug die Gesamtbauleitung gemeinsam mit zwei weiteren Vorstandskollegen. Ohne den Musikverein kommt der 48-Jährige nicht mehr aus. "Er ist ein Teil meines Lebens. Es fehlt mir direkt etwas, wenn die Proben ausfallen. Der gesamte Lebenswandel, die Urlaubsplanung und die Familie richten sich nach dem Vereinskalender." Einen verlässlicheren Vorsitzenden hätte sich der Musikverein Euren nach Nossems Ära nicht wünschen können.

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