Neues Gesicht für die Neustraße

In der Trierer Neustraße wird heftig gewerkelt: Der Umbau des Gebäudekomplexes an der Ecke Kapuzinergasse hat begonnen. Nebenan wird derzeit die Ruine der alten Jenny-Kaspar-Gaststätte abgerissen. Entstehen sollen dort noble Wohnungen und Läden.

 Veränderung in der Trierer Neustraße: Der Meinelt-Komplex wird umgebaut, die benachbarte Bauruine abgerissen. TV-Foto: Christiane Wolff

Veränderung in der Trierer Neustraße: Der Meinelt-Komplex wird umgebaut, die benachbarte Bauruine abgerissen. TV-Foto: Christiane Wolff

Trier. "Hier beginnen 400 Meter reines Einkaufsvergnügen", prangte bis vor kurzem an der Fassade des ehemaligen Bekleidungsgeschäfts Meinelt in der Neustraße. Vielen schien das Schild wie ein schlechter Scherz. Denn nicht nur das Kleiderkaufhaus an der Ecke Kapuzinergasse, auch das Haus daneben gammelten seit Jahrzehnten vor sich hin. Dass in der hinteren Neustraße tatsächlich etliche originelle und liebevoll von ihren Inhabern geführte Geschäfte aufwarten, konnte mancher kaum glauben.

"Häuser wirken wie ein Stopp-Schild"



"Die verfallenen Häuser wirkten wie ein Stopp-Schild", bestätigt Aloysia Melchior, Sprecherin der Interessengemeinschaft Neustraße und Inhaberin des Spielzeuggeschäfts Kreisel. "Wir sind daher alle sehr froh, dass die Bauarbeiten endlich begonnen haben - wir haben sie jahrzehntelang herbeigesehnt!"

Das Bild der Neustraße wird sich gründlich wandeln: Beide neuen Bauten werden nicht nur die benachbarte Ungers-Vitrine auf dem Viehmarkt weit überragen, sondern auch das schräg gegenüberliegende Gebäude des Bürohauses Lehr. Die Trierer Projektentwickler-Firma "Trihaus", die auf dem Grundstück der ehemaligen Jenny-Kasper-Gaststätte zwischen Neustraße und Viehmarkt ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet, hatte die vom städtischen Bauamt zunächst abgelehnte imposante Gebäudehöhe vor Gericht erstritten. Die Immobiliengesellschaft Ifa aus Schillingen im Hochwald machte sich das Urteil zu Nutzen und berief sich bei ihrem Bauantrag für den Umbau des Ex-Meinelt-Kaufhauses auf die vom Gericht genehmigte Gesamthöhe. Die Baugenehmigung liegt mittlerweile ebenfalls vor. Die Arbeiten sind vor wenigen Tagen gestartet.

3,5 Millionen Euro für Residenz am Viehmarkt



Das Eckgrundstück, auf dem die Meinelt-Immobilie steht, ist 1400 Quadratmeter groß. Den jetzigen Gebäudekomplex teilt ein flacher Bau entlang der Kaupuzinergasse in zwei Teile. Beim Umbau wird diese Lücke aufgestockt, ein durchgehender Gebäudekomplex entsteht. Für das Erdgeschoss sind mehrere kleine Läden geplant, darüber noble Eigentumswohnungen. Rund zehn Millionen Euro will die Ifa-Immobiliengesellschaft dafür ausgeben. Abgeschlossen sein soll der Umbau Mitte 2010.

Auf dem angrenzenden, 500 Quadratmeter großen Jenny-Kaspar-Grundstück haben die Abrissarbeiten bereits vor gut einem Monat begonnen (der TV berichtete). Neu gebaut wird ein zweigeteilter Gebäudekomplex mit zwölf Eigentumswohnungen und zwei Ladenlokalen. Fertig sein soll die "Residenz am Viehmarkt" laut Projektentwickler Trihaus, der rund 3,5 Millionen Euro investiert, Anfang 2010.

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