Notbremse gezogen

Die Hochwaldbahn Servicegesellschaft mbH hat beim Amtsgericht Trier Insolvenzantrag gestellt. Insgesamt sind davon 23 Mitarbeiter betroffen. Von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist aber nicht die "HWB Verkehrsgesellschaft" betroffen, wie Geschäftsführer Bernd Heinrichsmeyer dem TV sagte. Und damit habe die Insolvenz keine Auswirkungen auf die Hunsrückbahn-Pläne.

 Die Hochwaldbahn Servicegesellschaft hat Insolvenz gemeldet. Auf die Pläne zur Reaktivierung der Hunsrückbahn hat das aber keine Auswirkungen. TV-Foto: Archiv/Ilse Rosenschild

Die Hochwaldbahn Servicegesellschaft hat Insolvenz gemeldet. Auf die Pläne zur Reaktivierung der Hunsrückbahn hat das aber keine Auswirkungen. TV-Foto: Archiv/Ilse Rosenschild

Trier/Hermeskeil. Für Aufregung hat gestern die Nachricht vom Insolvenzantrag der Hochwald Servicegesellschaft mbH bei den kommunalen Trägern gesorgt. Zuerst blieb unklar, welche Konsequenzen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Gesellschaft auf die Pläne für die Hunsrückbahn haben können.

Mehrere Landkreise, die Einheitsgemeinde Morbach und die Verbandsgemeinden an der Strecke Hermeskeil/Flughafen Hahn bemühen sich gemeinsam um die Reaktivierung der Hunsrückbahn. Als Betreiber kommt die "HWB Verkehrsgesellschaft mbH" in Frage, die wie die Servicegesellschaft zur "Hochwaldbahn-Gruppe" gehört. Als potenzieller Betreiber der 50 Kilometer langen Trasse will die GmbH diese für Güterverkehr und Ausflugsfahrten mit historischen Schienenbussen nutzen.

Die Insolvenz der "Servicegesellschaft" soll laut Geschäftsführer Heinrichsmeyer keine Auswirkungen auf die "Verkehrsgesellschaft" haben. "Beide Gesellschaften sind strikt getrennt", sagte Heinrichsmeyer gestern dem TV. Die Hochwaldbahn Servicegesellschaft ist laut Heinrichsmeyer im Güter- und Bauzugverkehr tätig. Das Geschäft habe allerdings in den Wintermonaten geschwächelt, so dass er Insolvenzantrag stellen musste. "Grund ist eine drohende Zahlungsunfähigkeit", sagte der Geschäftsführer.

In Hermeskeil sind von der finanziellen Schieflage 20 Mitarbeiter betroffen, bei der ebenfalls betroffenen "Tochter", der "Transport-Schienen-Dienst GmbH in Krefeld", trifft die Insolvenz drei Mitarbeiter. "Mit dem Insolvenzgeld sind aber wohl die Löhne von Februar bis April gesichert", sagte Heinrichsmeyer. Ziel sei es, das Unternehmen zu sanieren und fortzuführen. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Thomas Schmidt (Trier) war gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Nachdem die Insolvenz bekannt wurde, galt die Sorge der Politiker der "Hunsrückbahn". Hier gilt die "Hochwaldbahn Verkehrsgesellschaft" als möglicher Betreiber.

Erst am Montagabend hatte sich etwa der Kreistag Trier-Saarburg einstimmig für eine Beteiligung an der Hunsrück-Bahn-Strecke Hermeskeil/Büchenbeuren ausgesprochen (der TV berichtete). Landrat Günther Schartz, der vom TV von der Insolvenz erfuhr, sagte, er bedauere die finanziellen Probleme der Gesellschaft. "An der grundsätzlichen Entscheidung, dass wir mit der Beteiligung die Infrastruktur erhalten wollen, ändert das ja nichts."

Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes (CDU) und Hermeskeils Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) werben dafür, dass die Anrainer-Gemeinden den Kauf der Trasse - die Deutsche Bahn AG verlangt für die 50 Kilometer rund 640 000 Euro - vorantreiben. Wichtigstes Ziel sei nach wie vor die Sicherung der Strecke und der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur. Laut Geschäftsführer Heinrichsmeyer können die Gemeinden aber weiter mit der "Hochwaldbahn Verkehrsgesellschaft" rechnen.

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