Online-Plattform soll bei Suche nach einem Kita-Platz helfen

Trier · Wer einen Betreuungsplatz für sein Kind sucht, muss meist bei vielen Kitas anfragen und sich auf die Warteliste setzen lassen. Denn derzeit gibt es keine Übersicht über freie Plätze bei den 67 öffentlich geförderten Kitas. Das möchte die Trierer SPD ändern.

Trier. Die Suche nach einem Kita-Platz kann mühsam sein - und beschäftigt viele Eltern schon lange, bevor das Kind geboren ist. Gerade für Kinder unter drei Jahren, die seit August des vergangenen Jahres einen Rechtsanspruch haben, gibt es in der Stadt Trier derzeit nicht genügend freie Plätze. Aktuell fehlen laut städtischem Presseamt rund 200. Die Wartelisten der Kitas sind zum Teil sehr lang - wie lang, kann aber nur der jeweilige Kindergarten sagen. Denn die Einrichtungen vergeben ihre Plätze selbst. Eine Übersicht darüber, wie voll die einzelnen Betreuungsstätten sind, gibt es nicht.Volksfreund & Familie

Das soll sich nun ändern. Um den Eltern die Suche zu erleichtern und mehr Transparenz in die Platzvergabe zu bringen, beantragen die Sozialdemokraten im heutigen Dezernatsausschuss II die Einrichtung einer städtischen Online-Plattform. Auf dieser sollen alle Kindergärten mit Informationen über freie Plätze zu finden sein. So kann den Eltern laut SPD die mühsame Einzelnachfrage bei Kitas erspart werden. Derzeit müssen Eltern unmittelbar mit den Leitern der Kitas Kontakt aufnehmen, um herauszufinden, ob Plätze zur Verfügung stehen. Bei den Kindergärten der Kita gGmbH, die Träger von 18 Einrichtungen in Trier ist, erfolgt die Aufnahme beispielsweise nach dem Geburtsdatum. Gesetzliche Kriterien zur Aufnahme gibt es nur für Krippen- und Ganztagsplätze. Laut Stadt-Pressesprecher Ralf Frühauf zählen dazu, ob die Eltern berufstätig oder in Ausbildung sind, eine Betreuung für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes geboten ist sowie Geschwisterkinder, die bereits in der Einrichtung untergebracht sind. Dabei könne der Rechtsanspruch für Drei- bis Sechsjährige in Trier auch kurzfristig bedient werden - allerdings nicht immer in der Nähe des Wohnorts. Frühauf kann sich vorstellen, dass sich die Stadt gegen den Antrag der SPD nicht sperren werde. "Eine Online-Plattform war einfach bisher noch nicht im Gespräch." Die Kita gGmbH hält eine solche Plattform dagegen nicht für sinnvoll, da sie "unserer Einschätzung nach aufgrund der klar begrenzten Einzugsgebiete und der sehr häufigen Veränderungen in den Kitas kaum umsetzbar oder hilfreich" sei, sagt David Terres, Assistent der Geschäftsführung. "Wenn Trier eine familienfreundliche Stadt sein will, dann braucht es dringend einen Systemwechsel", sagt hingegen der SPD-Fraktionsvorsitzende Sven Teuber. Geht es nach der SPD, soll die Plattform bis August erstellt sein. hsc

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