Schnüffeln und anfassen erwünscht

TRIER. Die Produkt-Palette war von Solaranlagen bis zu vegetarischem Essen breit gefasst. Am Samstag präsentierten sich rund 50 Aussteller beim 15. Trierer Umweltmarkt zum Thema "In Zukunft gesund wohnen und leben" auf dem Viehmarkt.

Ein Markt, der schon seit 14 Jahren an wechselnden Standorten stattfindet, müsste im Trierer Veranstaltungsplan fest verankert sein. Dennoch gab es Besucher auf dem Viehmarkt, die eher ungeplant zwischen den Zeltständen umher flanierten. Sicher auch angezogen von den weithin schallenden, schmissigen Klängen der Jazz-Band des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums, die den Gästen ordentlich einheizte. Und natürlich von den Ausstellern. Erdkirschen und Rondinis

"Mit der Musik komme ich nicht richtig klar", sagte Friedmunt Sonnemann an seinem "Dreschflegel"-Stand. Der Öko-Landwirt aus der Nähe von Longkamp hatte wie seine Kollegen in dem erstmals aufgestellten Zelt während der Live-Musik offensichtlich Beratungsprobleme. So kamen die durchaus interessanten Informationen des langmähnigen Mannes über sein Angebot, nämlich Samen von alten und ungewöhnlichen Kulturpflanzen wie Erdkirschen oder Rondinis, nur sporadisch an Frau und Mann. Sonne statt Erdöl

Es kämen mehr jüngere Leute als früher, meinte Ingo Wieland, der beim Stand des Solarvereins Informationen erteilte. Mit der Besucherresonanz war man dort sehr zufrieden. "Ich bin schon seit zwei, drei Jahren mit einer Solaranlage zu Gange", beschrieb ein Besucher seine Baupläne. "Zu lange", wurde ihm vom Berater kategorisch bescheinigt. "Das Heizöl wird immer teurer." Prompt folgten spezielle Erklärungen - "Schließlich begleitet der Solarverein Bauherren von A bis Z", erläuterte Wieland. Dominierten in früheren Jahren mehr technische und baubiologische Fachsimpeleien, gab es am Samstag ein erweitertes Rund-um-Programm zu ökologischen Themen. Kein Strohballenhaus und kein Lehmbau. Dafür Hanfkleidung, Möbel, Imkerei, gesunde Lebensmittel oder Ausflugstipps. Oder Bio-Kräuter, bei denen "schnüffeln und anfassen" ausdrücklich erwünscht war. Mit der Folge, dass die duftenden Pflänzchen reißenden Absatz fanden. Ein Bus der Stadtwerke Luxemburg kutschierte kostenlos Besucher zum Blockheizkraftwerk in Mariahof. Man habe sich bewusst für dieses etwas veränderte Angebot beim Umweltmarkt entschieden, sagte der städtische Umweltberater, Johannes Hill. In der Tat kam die neue Mixtur bei der nur zufällig vorbei kommenden Besucherin Christiane Haas aus Trier gut an. Während Sohnemann Lorenz beim Stand des Naturschutzbunds eifrig Löcher in einen Holzklotz bohrte, um "Wohnungen für Insekten" zu bauen, fand die Triererin nur lobende Worte: "Übersichtlich, man kann jeden alles fragen und ein tolles Umwelt-Theaterstück für die Kinder", lautete ihre positive Bilanz zum Trierer Umweltmarkt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort