Schönes Wetter, volle Innenstadt

Trier ist eine Attraktion für sich. Schönes Wetter vor und zu Ostern hat die Attraktivität der Stadt noch einmal gesteigert: eine sichere Bank für Hotels, Gastronomie und Tourist-Information. Dennoch gab es freie Kapazitäten für eventuell Kurzentschlossene auf Städte-Trip.

 Trotz Wirtschaftskrise kommen die Gäste: An Ostern war Triers Innenstadt gut gefüllt. TV-Foto: Cordula Fischer

Trotz Wirtschaftskrise kommen die Gäste: An Ostern war Triers Innenstadt gut gefüllt. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Während im vergangenen Jahr der Start der Tourismus-Saison zu Ostern wenig rosig ausfiel - mieses Wetter, früher Ferientermin - konnten derlei äußere Umstände 2009 nicht die Stimmung dämpfen. Dennoch buchten Gäste im Vorfeld eher verhalten Hotel-Zimmer. Touristische Angebote wie Führungen, und da bot die Tourist-Information in diesem Jahr "das komplette Programm an von Kinder- über Barden- bis Erlebnisführungen" an, sagt TIT-Vize-Chef Reiner Noll, waren zwar nachgefragt, aber erst an den Feiertagen kamen viele Spontan-Buchungen dazu.

Trotz aller Befürchtungen, wie die Wirtschaftskrise die ersten Touristenströme dämpfen würde, war die Stadt am Oster-Wochenende voll, die Parkhäuser fast bis unters Dach gefüllt.

Bei den Unterkünften hatten die kleineren Hotel-Betriebe die Nase vorn. "Wir sind ausgebucht und auch das Restaurant ist fast ausreserviert", sagt Klaus Tonkaboni vom Hotel Blesius Garten. Viele Individual-Reisende, Gäste aus Belgien und den Niederlanden, 60 Prozent deutsche Touristen stimmen den Hotelier optimistisch.

"Die Wirtschaftskrise kann auch positiv für uns sein, wenn die Menschen ihren Urlaub wieder eher in Deutschland verbringen". Auch Thomas Pütter vom Nells Park Hotel vermeldet: "An Ostern sind wir bis zum Anschlag voll." Aber: "Die Einschläge kommen näher. Wir haben seit drei Jahren viel investiert, das kommt uns nun zugute." Zu bemerken sei allerdings, dass "die Buchungen eher kurzfristig kommen und die Gäste preissensibler sind".

Dass die Stimmung auf dem Trierer Hotel-Markt nicht ganz so gut sei, zeigt, dass im Park Plaza einige Betten frei blieben. "Wir liegen noch zehn Prozent unter den Zahlen von 2008 und haben den Stand von April 2007 noch nicht erreicht", zieht Michael Stepanek vom 4-Sterne-Haus Park Plaza ein ernüchterndes Resümee. Das Osterpaket buchten die Gäste eher sparsam, "obwohl wir da einen guten Preis hinbekommen haben". Ab Februar hat das Hotel damit geworben, ein bis zwei Gäste pro Woche buchten das Angebot. "Danach gab es eine lange Zeit Stagnation" Die ersten Schön-Wetter-Tage hätten dann noch einmal einen "Rutsch von Buchungen" gebracht.

Über Kunden-Zurückhaltung kann sich Jörg Stenger, Bereichsleiter Rezeption in der Jugendherberge Trier, nicht beklagen: "Freitag und Samstag: ausgebucht." Und das schon Wochen im Voraus. Auch für den Ostermontag gab es am Wochenende für Spontan-Touristen nur noch wenige günstige Unterkunfts-Möglichkeiten. Wie auch in der Jugendherberge hat sich die Klientel hin zu jungen Familien mit Kindern auch im Hilles Hostel verändert.

Reservierungen hat Hildegard Neu schon lange Zeit vor dem Wochenende entgegengenommen, ausgebucht lautet auch ihre Bilanz. Nur die amerikanischen Gäste kämen nicht mehr in die Gartenfeldstraße. Statt dessen viele Australier, Chinesen und Europäer.

International waren auch die Gäste, die die Tourist-Information durch Trier schickte. "Viele Niederländer und Asiaten", haben an Führungen und Rundfahrten teilgenommen, sagt TIT-Mitarbeiterin Heike May. Aber vor allem seien viele Tages-Gäste durch das schöne Wetter angelockt worden, deswegen die Gruppenführungen nicht so stark nachgefragt. Hotels, die über die TIT gebucht werden konnten, hätten noch viele freie Zimmer gehabt.

Aber "der Reißer" waren vor allem die Erlebnisführungen. "Das Geheimnis der Porta Nigra" war am Ostersamstag- und -sonntag jeweils zweimal ausgebucht. Und auch der Römerexpress ging mit seinen 50 Sitzplätzen alle dreißig Minuten jeweils sieben Stunden lang fast komplett besetzt auf Tour durch Trier.

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