Schweicher Schüler lernen mit der digitalen Zaubertafel

Schweich · Die Schweicher Meulenwald-Schule hat ihr Förderkonzept in Sachen medialer Erziehung weiter vorangetrieben und jetzt alle Klassen- und Fachräume mit digitalen Smart Boards, elektronischen Tafeln, ausgestattet. Dank einer Spende der Nikolaus-Koch-Stiftung konnten weitere zwölf Smart Boards angeschafft werden.

 Tom zeigt seinen Mitschülern aus dem ersten Schuljahr, dass sich mit Lachmännchen auf dem Smart Board viel besser lesen und lernen lässt. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Tom zeigt seinen Mitschülern aus dem ersten Schuljahr, dass sich mit Lachmännchen auf dem Smart Board viel besser lesen und lernen lässt. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Schweich. Medienkompetenz ist an allen Schulen ein Schlagwort. Die Meulenwald-Schule in Schweich füllt das mit Leben aus. "Wir wollen, dass unsere Schüler, wenn sie die Schule verlassen, wissen, wie man mit dem PC Bewerbungen schreibt und einen Lebenslauf erstellt und layoutet", betont Schulleiter Heinz Wegmann. "Wir wollen, dass sie sich potenzielle Arbeitgeber oder Praktikumsstellen online suchen können, mit Suchmaschinen umzugehen wissen, Routen und Fahrzeiten berechnen, aber auch mit dem Computer kalkulieren und rechnen können, Mails verschicken, verwalten, ordnen und speichern lernen, kurzum: rundum fit werden für den Umgang mit dem Computer." Dafür setze man auf eine mediale Erziehung von klein auf. Was nicht bedeute, dass die klassischen Medien wie Bücher, Zeitschriften, Hörfunk und Fernsehen vernachlässigt würden.
Kollege macht Lehrer fit


Nun sind alle Klassen- und Fachräume mit digitalen Smart Boards ausgestattet. Mit einer Spende der Nikolaus-Koch-Stiftung wurden weitere zwölf Smart Boards angeschafft. Von den neuen elektronischen Tafeln, die an einen Computer angeschlossen werden und die per Berühungsbildschirm (Touchscreen) interaktiv arbeiten können, seien die Schüler begeistert, sagt Wegmann. Schon die Sechsjährigen in den Eingangsklassen würden ihre ersten Schreibversuche lieber an der digitalen als an der konventionellen Tafel üben.
Der computeraffine Pädagoge Otmar Lambert hat das Kollegenteam fit gemacht für die neue Art zu unterrichten, die es dem Lehrer beispielsweise auch ermöglicht, ein Tafelbild zu speichern und in einer späteren Unterrichtsstunde weiter zu verwenden. Lambert leitet derzeit das Schulprojekt "Nazi-Zeit" und schwärmt für die neuen Möglichkeiten, Schüler für trockenen Geschichtsstoff zu begeistern. "Ich spreche über das Reichsermächtigungsgesetz, klicke einen Film an, und schon sehen die Schüler auf der Tafel, wie das 1933 im Reichstag abgelaufen ist." Da Kinder heute vor allem durch Bilder lernen würden, sei das eine Methode, den Lernstoff erfolgreicher vermitteln zu können.
Mit seinem Medienkonzept appelliert Schulleiter Wegmann an sein komplettes Lehrerkollegium, digital kompetent unterrichten zu können, um den einzelnen Schüler fit zu machen für den Umgang mit dem PC. "Was nützt uns die beste Technik, wenn Pädagogik und Didaktik das nicht mittragen?"
Medienscouts innerhalb der Schülerschaft betreuen interessierte Mitschüler in Arbeitsgemeinschaften. Mit einem themenorientierten Medien-Führerschein würden die Schüler schließlich die Schule verlassen, um dann in der Arbeitswelt vielleicht erfolgreich Programme für computergesteuerte Fräs- und Bohrmaschinen schreiben zu können. sbn
Extra

Wie das Institut für Berufliche Bildung IBB berichtet, sind nach einer Anfang 2008 vorgelegten Studie an deutschen Schulen rund 26 000 Smart Boards, in britischen Schulen rund 500 000 Smart Boards vorhanden. Mehr als 60 Prozent der Schulen nutzen dort digitale Boards im Unterricht.sbn

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