"Wir wollen, dass hier ein guter Geist herrscht"

Trier-Mariahof · Darauf haben die Mariahofer Kinder gut drei Jahre lang gewartet: Seit Montag dürfen sie in der 1100 Quadratmeter großen sanierten und erweiterten Kindertagesstätte spielen. Zu den bestehenden fünf Gruppen sind nach dem Umzug aus dem Containerkomplex, in dem die Kita während des Umbaus untergebracht war, zwei Gruppen für Unter-Dreijährige hinzugekommen.

 Die Kinder der Kita Mariahof freuen sich über die neuen, hellen und großzügigen Gruppenräume und über die bunten Sitzelefanten im Eingangsbereich. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Die Kinder der Kita Mariahof freuen sich über die neuen, hellen und großzügigen Gruppenräume und über die bunten Sitzelefanten im Eingangsbereich. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier-Mariahof. Die beiden neuen Elefanten sind der Hit. Kaum haben die Kinder der Kita Mariahof sie ausgepackt, schon sind sie belagert. Auch Mia und Alya probieren die roten und leuchtendgrünen Sitztiere im Eingangsbereich der sanierten und erweiterten Kita in Trägerschaft der Pfarrgemeinde St. Michael aus.
Einen der Elefanten habe ihnen das Bitburger Ingenieurbüro Isu ganz spontan geschenkt, sagt Kita-Leiterin Karin Scholzen. Für die Personal- und Besprechungsräume habe Eberhard Mertz von der Trierer Firma Büro & Objekt 39 Stühle gesponsert.
FAMILIE UND VOLKSFREUND


Leise ist es im Flur - kaum vorstellbar, dass hier gut 100 Kinder spielen. Und doch herrscht reges Treiben in den sieben Gruppen - die neuen Schrankwände und die bunten Teppiche schlucken die Geräusche. Ganz anders als in der Containeranlage nebenan, in der die Kinder und ihre Erzieher seit November 2008 untergebracht waren, während das Kita-Gebäude wegen Schimmelbefalls umfassend saniert und um eine Etage aufgestockt wurde (der TV berichtete). Dort sind nun auch zwei Gruppen für insgesamt 20 Unter-Dreijährige untergebracht. Für sie gibt es einen Wickelraum und jeweils ein Gitterbett.
"Heute sind die ersten vier Kinder hier", erklärt Scholzen. Nach und nach werden weitere dazukommen. "Wir gewöhnen die Kleinsten nach dem Berliner Modell ein." Das bedeutet: Die Eltern begleiten die Kinder 14 Tage lang. Dabei wird die Verbleibdauer stetig verlängert, die Eltern ziehen sich gleichzeitig zurück.
Die Krippenräume sind speziell für die Bedürfnisse der Kleinkinder ausgestattet - mit bunten Bauklötzen und Mini stühlen. Extrem niedrig sind auch die gelben Toilettensitze, an denen sich die Kinder festhalten können.
Die neue Turnhalle ein paar Meter weiter gefällt Daniel gut. Sie ist hell und groß, ein Klettergerüst hängt an der Wand. "An der Decke haben wir ein Zugsystem anbringen lassen, um Decken und Schaukeln zu befestigen", sagt Scholzen. Er sei mit dem Behindertenaufzug hinaufgefahren, berichtet Daniel. "Das mache ich lieber als Treppensteigen." Der Sechsjährige fühlt sich wohl in seinem neuen Gruppenraum. Der ist dezent gestrichen, kleine farbige Flächen setzen Akzente.
Umzug mit Hindernissen


Eigentlich sollte die Kita schon im August bezogen werden, doch weitere Schimmelfunde haben die Sanierungsarbeiten verzögert und die Kosten von 2,2 auf rund 2,7 Millionen Euro schnellen lassen. 65 Prozent trägt die Stadt, 35 das Bistum, die Pfarrei beteiligt sich an den Sanierungskosten. Nun ist die Kita mit insgesamt 145 Plätzen die größte in Trier und hat sogar eine eigene Kochküche.
"Es war ein Umzug mit Hindernissen", sagt Scholzen. Am Montag vergangener Woche habe es im Stadtteil Probleme mit der Stromversorgung gegeben. "Wir haben Kerzen angezündet, die Kollegen haben heiße Getränke mitgebracht." Später stellten die Stadtwerke ein Notstromaggregat zur Verfügung.
Anfang der Woche habe sich das Team zum Wortgottesdienst in der Pfarrkirche "auf ein vertrauensvolles Miteinander eingestimmt", sagt Scholzen: "Wir wollen, dass hier ein guter Geist herrscht."
Extra

Mia Wagner, 6 Jahre: "Die neuen Garderoben gefallen mir am besten, sie haben neue Symbole. Und sie haben oben noch ein Fach, um meine Sachen reinzulegen." Alya Thomas, 4 Jahre: "Mir gefallen die neuen Gruppenräume gut, die sind neu gestrichen. Die sind schöner und größer als vorher. Und wir haben eine neue Tischdecke." Daniel Nachtigall, 6 Jahre: "Mir gefällt es hier besser. Der neue Bauteppich ist größer. Und wir haben jetzt ein Waschbecken, dessen Hahn von selber zu laufen aufhört." Annika Schuh, 4 Jahre: "Ich finde es gut, dass alle Spielsachen mitumgezogen sind. Es ist heller hier, man kann viel besser sehen. Und der Fußboden ist nicht so kalt." Leonie Kuhn, 5 Jahre: "Wir haben hier viel mehr Platz zum Spielen. Und wir haben neue Farben an den Wänden." Umfrage/TV-Fotos (5): mehi

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