Leiwener Rumpelpiste wird saniert

Leiwen/Trittenheim · Seit 50 Jahren wird die L 48 zwischen Leiwen und dem Höhenortsteil Zummet nur notdürftig geflickt, nun soll "die schlechteste Straße von Rheinland-Pfalz" doch noch grundlegend erneuert werden: Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) wendet dafür erstmals im Kreis ein neues Verfahren an.

 Nach vielen vergeblichen Anläufen gibt es jetzt eine Lösung für den Ausbau der L 48 zwischen Leiwen und Zummet. Höchste Zeit, findet Zummetbewohner Heinrich Wintrich. An den Rändern bröckelt bereits die Teerschicht. TV-Foto: Albert Follmann

Nach vielen vergeblichen Anläufen gibt es jetzt eine Lösung für den Ausbau der L 48 zwischen Leiwen und Zummet. Höchste Zeit, findet Zummetbewohner Heinrich Wintrich. An den Rändern bröckelt bereits die Teerschicht. TV-Foto: Albert Follmann

Leiwen/Trittenheim. Gäbe es ein Ranking der schlechtesten Straßen im Land, dann würde die Landesstraße 48 zwischen Leiwen und Zummet ganz oben stehen. Fast jeder Quadratmeter der 1,4 Kilometer langen Verbindung, die von Leiwen hoch nach Zummet und in Richtung Trittenheim/Neumagen führt, weist Flickstellen auf. An den Seiten bröckelt der Teer, und das Wasser höhlt die Bankette aus.
Bestrebungen, die Straße auszubauen, gibt es schon seit Jahrzehnten, doch passiert ist bisher nichts. "Ich habe schon vor Jahren einem Abgeordneten gesagt, dass wir in Leiwen die schlechteste Straße von Rheinland-Pfalz haben", sagt Rentner Heinrich Wintrich, der auf Zummet wohnt. Für ihn ist die L 48 nun wahrlich kein Aushängeschild für eine Ferienregion. Rund 1200 Fahrzeuge verkehren dort täglich, darunter sind viele Gäste des Landal-Ferienparks.
Mitten auf der L 48 gibt es Bushaltestellen, was nach Beobachtung von Heinrich Wintrich öfter zu brenzligen Situationen führt: "Die Touristen wollen an diesem schönen Aussichtspunkt immer Fotos machen und müssen dafür auf der Straße aussteigen. Deshalb sollte man gleich eine Haltebucht für Busse mit einplanen." Wintrich hat auch schon eine geeignete Stelle ausgemacht, einen Wingert unterhalb, der nicht gleich an der Straßenkante so steil abfällt wie die anderen.
Die vielen kleinparzelligen Weinberge oberhalb und unterhalb der L 48 haben sich bisher als Hemmschuh bei allen Ausbaubemühungen erwiesen. Einige Eigentümer waren nicht zum Verkauf kleiner Randflächen zu bewegen, die man für den Straßenausbau brauchte. Nun präsentiert der LBM eine Lösung ohne die Privaten. LBM-Chefin Edeltrud Bayer: "Dadurch können wir auf ein Planfeststellungsverfahren verzichten und könnten 2014 anfangen, wenn das Geld im nächsten Doppelhaushalt des Landes bereitgestellt wird." Geplant sei, innerhalb der bestehenden Straßenfläche die Deckschicht abzufräsen und die Schieferpacklage von bis zu 40 Zentimeter Tiefe herauszunehmen. Das teerhaltige Material werde mit der sogenannten Kalt recycling-Methode (KRC) vor Ort wiederverwertet und brauche deshalb nicht teuer entsorgt zu werden, sagt Bayer. Der Ausbau erfolge unter Vollsperrung, was Zeit spare. Mit "unter einer Million" werde der Ausbau voraussichtlich nur halb so teuer wie die ursprüngliche Variante mit dem Planfeststellungsverfahren. Das KRC-Verfahren wird im Gegensatz zum Hocheinbau (K 22 Kimmlingen-Newel, siehe Extra) erstmals im Kreis eingesetzt.Extra

Verfahren: Voraussichtlich im März 2012 beginnt der Ausbau der K 22 zwischen Kordel und Newel. Los geht es mit dem ersten Bauabschnitt von Kimmlingen bis vor Newel. Nach Auskunft des LBM wird die 1,1 Kilometer lange Strecke im "Hocheinbau" saniert. Das bedeutet, dass die Straße um rund 19 Zentimeter wächst. Die neuen Schichten (Tragschicht zehn Zentimeter, Asphalttragschicht vier Zentimeter, Profilausgleich fünf Zentimeter) werden auf die bestehende Straße draufgesattelt. Die Fahrbahn wird rund vier Meter breit, hinzu kommen beidseitig mineralische Randeinfassungen (Bankette). Ausblick: Der zweite Baubschnitt umfasst den Streckenabschnitt von Kimmlingen bis Kordel. Er endet an dem bereits erfolgten Ausbaustück am Ortsausgang von Kordel im Bereich des Kimmlinger Baches. Geplant ist auch ein Ausbau der Ortsdurchfahrt von Kimmlingen. Bevor es mit der Straße los geht, werden hier zunächst die Verbandsgemeindewerke die Kanäle und Wasserleitungen neu verlegen. alf

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