Selbstironischer Rap aus Trier

Trier · Der Trierer Mathias Boeck nennt sich Bruder Leichtfuß und hat vor kurzem sein erstes Album veröffentlicht. "Die Geburt deines Bruders" ist eine Mischung aus Hip-Hop, Black Music, Pop und Reggae.

Trier. "Ich hab sie noch alle: ein paar Wörter für jeden / Vorwörter, für die, die lieber schreiben als reden / Weise Worte für die, die an ihrem Leiden vergehen / Kraftausdrücke für die Schwachbrüstigen / Und ein paar Sterbenswörtchen für die Rachsüchtigen / Ich hab Schlüsselwörter für alle Ausbrecher / Und\'n Machtwort für den Lautsprecher."
Erster Rap ist ein Gag


Wortwitz kennzeichnet die Texte des Trierer Rappers Matthias Boeck alias Bruder Leichtfuß. Das erste Album des 33-Jährigen, "Die Geburt deines Bruders", ist seit einigen Wochen auf dem Markt. Drei Jahre hat er mit dem Produzenten und Musiker Christian Runne daran gearbeitet. "Es ist über die Jahre immer weiter gereift", sagt der gebürtige Trierer heute.
Musik macht Mathias Boeck schon länger. Von 1998 bis 2004 trommelte er in einer Samba-Gruppe, spielte außerdem von 2001 bis 2006 Gitarre in der Rockband Spiny Norman. Von 2008 bis 2011 ist er Mitglied der Band Band Tarantoga.
"Ich habe mich immer für viele verschiedene Musikstile interessiert", sagt er. Mit Hip Hop kommt er vor zehn Jahren in Berührung. Während einer Jugendfreizeit im Jahr 2001, bei der er als Betreuer mitfährt, rappt er das erste Mal. "Das war damals eher ein Gag", erinnert er sich. Sechs Jahre später tritt er in Trier als Bruder Leichtfuß auf: Ein Rapper, der sich selbst an der Gitarre begleitet.
Im Jahr 2007 lernt er den Produzenten Christian Runne kennen. Bereits kurze Zeit später ist klar, dass die beiden gemeinsam an einem Album arbeiten wollen. "Wir haben einfach angefangen, gemeinsam Musik zu machen, weil wir gemerkt haben, dass es zwischen uns gut passt", sagt Mathias Boeck.
Aufgenommen haben die beiden das Album in einem Studio in Luxemburg, unterstützt von diversen Gastmusikern: Sängerinnen, Saxofonisten, Beatboxern, Keyboardern.
Herausgekommen ist kein typisches Hip-Hop-Album. Bruder Leichtfuß verzichtet weitgehend auf das genretypische Prahlen und Posieren, die Texte sind humorvoll und selbstironisch.
"Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen bekommen", sagt Mathias Boeck. 120 Alben hat er bisher verkauft, seit einiger Zeit läuft sein Song "Hund und Baum" beim Luxemburger Radio EldoRadio. Warum nennt er sich eigentlich Bruder Leichtfuß? "Das ist ein Ausdruck, der in Vergessenheit zu geraten droht", sagt er. "Es geht um Heiterkeit und eine Prise Leichtsinn - wie in meinen Texten."
Mehr Infos über Bruder Leichtfuß und Auszüge seiner Songs gibt es im Internet unter www.bruderleichtfuss.info. Das Album ist außerdem bei Amazon und Itunes erhältlich.

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