Wirtschaft Schön gefilzt, praktisch verpackt: Trierer Schüler werden zu Unternehmern

Trier · Mit ihrem Unternehmen SewCase und selbst designten Ordnerhüllen nehmen 14 Zwölftklässler der BBS für Wirtschaft am bundesweiten Junior-Wettbewerb teil.

 Mit ihren Ordnerhüllen aus Filz haben diese Zwölftklässler der BBS für Wirtschaft ihr Junior-Unternehmen SewCase gegründet.  TV-Foto: Björn Pazen

Mit ihren Ordnerhüllen aus Filz haben diese Zwölftklässler der BBS für Wirtschaft ihr Junior-Unternehmen SewCase gegründet. TV-Foto: Björn Pazen

Foto: TV/Björn Pazen

Wenn Schüler ein eigenes Unternehmen gründen, überlegen sie sich natürlich, welche Produkte man am besten vermarkten kann. Man nimmt zum Beispiel das eigene Umfeld, die Schule. So war es auch bei SewCase. Die 14 Zwölftklässler vom Wirtschaftsgymnasium der BBS für Wirtschaft in Trier haben zu Beginn des Schuljahres im Rahmen des bundesweiten Junior-Projekts ihr Unternehmen gegründet. Nach einem intensiven Brainstorming stand fest: das Produkt ist eine Ordnerhülle mit integrierten Mäppchen und weiteren Ablagefächern. „Wir fanden die klassischen Ordnerhüllen langweilig und unpraktisch, da haben wir unsere eigene Marke kreiert“, sagt Laura Traut.
Sie ist eine von zwei Vorständen von SewCase, das sich aus den Worten Sew (nähen) und Case (Tasche) zusammensetzt - denn die Ordnerhüllen sind handgenäht aus Filz, in unterschiedlichen Farben, die auf Wunsch auch mit Namen oder Logos personalisiert werden können. Der Filz wurde an der
BBS für Ernährung, Hauswirtschaft und Sozialpädagogik genäht. Die Produktion lief im Herbst an, die ersten Ordnerhüllen wurden am Tag der Offenen Tür der BBS für Wirtschaft verkauft.
Doch um erfolgreich am Junior-Projekt teilzunehmen, muss man mehr als eine Geschäftsidee haben, die dann produziert wird. Es geht um Vermarktung, Öffentlichkeitsarbeit, aber auch darum, Businesspläne zu erstellen, Aktionäre zu finden und das Personal einzuteilen und zu bezahlen. Dafür hat SewCase mehrere Abteilungen gegründet, die diese Aufgaben erfüllen.

In Sachen Marketing/Öffentlichkeitsarbeit ist man auf Facebook sehr aktiv, Prominente wie Malu Dreyer, Julia Klöckner, Katarina Barley und andere wurden kontaktiert und mit den SewCase-Machern fotografiert. Einige wurden auch Anteilseigner, alle 90 Aktien sind verkauft. „Wir haben teilweise täglich bis zu 70 Aufrufe auf unserem Facebook-Account. Auch auf Instagram sind wir aktiv“, sagt Marketingleiter Justin Gennermann. Ein wichtiger Partner für die Onlinepräsenz, aber auch das Logo war Ensch-Media aus Trier. Aber auch
andere Unternehmen unterstützen das Projekt.
Für die 14 Schüler ist SewCase eine enorm wichtige Erfahrung für den späteren Job - und das alles in der Freizeit: „Wir lernen, die Theorie aus der Schule in die Praxis zu übertragen, wir lernen, Probleme gemeinsam zu lösen, und wir können selbst ausprobieren, wie ein Unternehmen funktioniert“, sagt Vorstand Markus Grünen. Neben der Produktion und dem Verkauf steht derzeit die Vorbereitung der ersten Hauptversammlung für die Anteilseigner an, die Ende Januar stattfindet.
Im Mai will SewCase sich erfolgreich beim Junior-Landeswettbewerb in Mainz präsentieren. Bis dahin soll auch das zweite Produkt, Handyhüllen aus Filz, im Verkauf sein. „Die Teilnahme am Projekt macht uns fit für unsere Zukunft, das steht jetzt schon fest“, sagt Anna-Lena-Schmitt aus der Marketingabteilung.


Informationen zu SewCase und dem Verkauf der Ordnerhüllen unter www.sew-case.de oder
facebook.com/sewcase.junior

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