TV-Kolumne neue Heimat

In fast allen islamischen Ländern gilt der gregorianische Kalender, das neue Jahr beginnt damit wie in Deutschland am 1. Januar. Silvester wird meist auch in arabischen Ländern gefeiert, oft mit großen Feuerwerken.

Nach dem islamischen Kalender hat das neue Jahr bereits am 2. Oktober begonnen. Während sich der gregorianische Kalender nach der Sonne richtet, liegt dem islamischen das Mondjahr zugrunde, das elf Tage kürzer ist. Am islamischen Neujahrsfest erinnern Muslime daran, dass an diesem Tag im Jahr 622 der Prophet Mohammed von Mekka nach Medina ausgewandert ist. Dort baute er das erste islamische Gemeinwesen auf. Das islamische Neujahrsfest ist streng genommen kein Feiertag, sondern ein Gedenktag. Es wird nicht mit Böllern begangen, sondern mit großen, traditionellen Blasinstrumenten. Viele Familien sitzen bei einem festlichen Essen zu Hause um den Tisch. Man beglückwünscht sich gegenseitig und feiert zwei Tage lang. Das Ende des Jahres ist auch in islamischen Ländern von Festtagen geprägt: Am 11. Dezember wird der Geburtstag des Propheten Mohammed gefeiert. Doch auch das christliche Weihnachtsfest spielt eine Rolle: Weihnachtsbaum, Weihnachtsmann und Jingle-Bells-Klänge sind auch den Muslimen bekannt. An Heiligabend wird der Gottesdienst aus diversen Kirchen live ausgestrahlt. Egal ob in Deutschland oder in islamischen Ländern: Die Muslime gratulieren den Christen zu ihrem Fest und feiern gerne mit. Auch die Tradition des Schenkens kennen sie und überreichen sich Teddybären und rote Blumen - oft allerdings erst am Silvesterabend. Alle reden über Muslime - von diesen selbst ist wenig zu hören. Deshalb schildert Ayad Abed Lateef (Foto: privat), ein in Konz lebender gebürtiger Iraker, in seiner Volksfreund-Kolumne "Neue Heimat" in unregelmäßiger Folge, wie er und seine arabischen Freunde Trier erleben. Er erzählt, was hier ganz anders ist als in ihren Herkunftsländern, und er findet unerwartete Gemeinsamkeiten. Lateef stammt aus der irakischen Hauptstadt Bagdad und verließ sein Heimatland aus politischen Gründen. Er promoviert an der Uni Trier und möchte als Journalist arbeiten.

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