Verein löst sich auf, Arbeit geht weiter

Trier · Jahrzehnte haben sie Herzblut in ihren Verein gesteckt - jetzt endet diese Zeit für die Mitglieder der Trierer Ortsgruppe Lernen Fördern. Mit einer Spende über 4927 Euro geben sie den Staffelstab an einen langjährigen Partner weiter.

 Sind zur Auflösung von Lernen Fördern zusammengekommen (von links): die Vereinsmitglieder Peter Becker, Franz Lieser und Ute Lieser sowie Christiane Haag und Jacqueline Schneider vom Integrationsfachdienst und Bernd Kettern, Direktor des Caritasverbands Trier. TV-Foto: Matthias Willems

Sind zur Auflösung von Lernen Fördern zusammengekommen (von links): die Vereinsmitglieder Peter Becker, Franz Lieser und Ute Lieser sowie Christiane Haag und Jacqueline Schneider vom Integrationsfachdienst und Bernd Kettern, Direktor des Caritasverbands Trier. TV-Foto: Matthias Willems

Trier. Selten hat eine Spendenübergabe einen faden Beigeschmack, aber für Ute und Franz Lieser sowie Peter Becker vom Verein Lernen Fördern war dies der Fall. Die Trierer Ortsgruppe des Vereins, der mehrere Förderschulen unterstützte, hat sich aufgelöst und das restliche Vermögen von 4927 Euro dem Integrationsfachdienst (IFD) Trier gespendet.
Den Anfang nahm der Verein in den frühen 70er Jahren, damals noch als Förderverein der Montessori-Sonderschule in Trier. Im Mai 1981 schloss man sich Lernen Fördern an, um das Engagement auszuweiten. "Damals ging es um ganz elementare Dinge, wie den Schülern Materialien für den Unterricht zu kaufen oder Klassenfahrten zu ermöglichen", erinnert sich Ute Lieser, Lehrerin an der Medard-Schule in Trier. Heute sei diese Art der Hilfe weniger wichtig geworden. Deshalb habe sich der Verein aufgelöst.
Franz Lieser, Vorsitzender des Vereins, blickt ebenfalls gerne zurück: "Über Aktionen wie Flohmärkte und Weihnachtsbasare haben wir Geld beschafft, um den Kindern zu helfen." Alleine die Vorlaufzeit für einen Flohmarkt habe zwei bis drei Monate betragen. Den Kontakt zum IFD-Projekt "Übergang Schule-Beruf" habe der Verein 2007 hergestellt, sagt Peter Becker, Lehrer an der Don-Bosco-Schule in Wiltingen. "Als es irgendwann darum ging, Praktikumsplätze für die Schüler zu beschaffen, bin ich als Lehrer an meine Grenzen gestoßen. Da hat die Zusammenarbeit mit dem IFD sehr geholfen." Deshalb habe man sich in der Jahreshauptversammlung entschlossen, das Vereinsvermögen dem IFD zu spenden, um die eigene Arbeit auf diese Weise weiterzuführen zu lassen.
Christiane Haag von "Übergang Schule-Beruf" nannte die Spende eine "wunderbare Wertschätzung" für das Projekt. Sie sprach bei der Spendenübergabe mit den Vereinsmitgliedern über alltägliche Probleme in der Förderung behinderter Kinder ebenso wie über ehemalige Schüler, denen man beim Einstieg in das Berufsleben geholfen hat. "Die Spende schafft ein Geldpolster, das wir gut gebrauchen können." Jetzt könne man auch mal Sicherheitsschuhe oder einen Blaumann für den Eintritt ins Berufsleben kaufen. Obwohl ihr Verein aufgelöst ist, wollen sich viele der 42 Mitglieder engagieren. Bernd Kettern, Direktor des Caritasverbands Trier, lud die Vereinsmitglieder ein, jederzeit an seine Tür zu klopfen. mwe
Extra

Menschen mit Behinderung einen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen, ist eine der Aufgaben des Integrationsfachdiensts (IFD) Trier. Das geschieht beispielsweise mit Unterstützung bei der Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche und der Beratung von Arbeitgebern. Das Projekt "Übergang Schule-Beruf" ist speziell für die Begleitung von Schülern mit Behinderung zuständig. Getragen wird der IFD vom Caritasverband, dem Katholischen Verband für soziale Dienste sowie der Lernen Fördern Trägergesellschaft Rheinland-Pfalz.mwe

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort