Waschen, schneiden, klönen bei echtem Trierer Mädchen

Trier-West · Sie ist ein Schöngeist und stolz, ein Trier-Wester Mädchen zu sein: Elfi Hardt. So wie die 66-Jährige ihren Stadtteil liebt, liebt sie ihren Beruf. Elfis Frisuren-Boutique ist seit 42 Jahren ein Anlaufpunkt für die Bewohner.

 Elfi Hardt kümmert sich im Frisörsalon um ihren Kunden Friedrich Lellig. TV-Foto: Katja Bernardy

Elfi Hardt kümmert sich im Frisörsalon um ihren Kunden Friedrich Lellig. TV-Foto: Katja Bernardy

Trier-West. Sie hatte schon immer ein Faible für die angenehmen Dinge des Lebens: Als Kind fühlte sich Elfi Hardt in den Kleidern, "in denen ich aussah wie eine Prinzessin", am wohlsten. Selbst Julchen, ihr Hund, geht nicht ohne Haarspange im Fell Gassi. Und das immer farblich abgestimmt mit den Ohrringen vom Frauchen.
Geboren in der Gneisenaustraße, wuchs Hardt in Trier-West auf. Mit den ehemaligen französischen Kasernengebäuden im Gneisenaubering verbindet sie viele Erinnerungen: "Im Trierweilerweg habe ich als Elfjährige zum ersten Mal Fernsehen geguckt", erzählt sie. Ein paar Meter weiter hatte sie ihre erste Frisuren-Boutique eröffnet. Das war vor 42 Jahren. Seitdem frisiert die Meisterin mit Leidenschaft Tag für Tag in ihrer "Buddig", wie ihr Salon im Viertel genannt wird. 33 Jahre lang hat sich Hardt um Maske und Frisuren der Heuschreck-Karnevalisten gekümmert und rund 30 Lehrlinge ausgebildet. Elfi Hardt ist stadtbekannt - auch für ihre positive Lebenseinstellung. In ihrem Salon mit den rosafarbenen Waschbecken, den peppigen Umhängen, den Kalendersprüchen und den selbst gemalten Bildern an der Wand geht es nur um die Schokoladenseiten des Lebens: "Ums Schönsein, Männer und Frauen und den Urlaub", sagt die Friseurmeisterin. Gejammer sei ebenso tabu wie Klatsch. "Das dulde ich hier nicht." Auch übles Gerede über Trier-West verabscheue sie zutiefst. "Da werden einfach Dinge nachgeplappert, ohne hier gewesen zu sein." Der Stadtteil werde verkannt, denn er sei voller liebenswürdiger Menschen, jeder sei willkommen. "Hier gibt es alles von Reichtum bis Armut, wir sind multikulti", sagt Hardt. Sie könne sich nicht vorstellen, woanders zu leben und zu arbeiten. kat

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