Die Kutten und künstlichen Rauschebärte bleiben auch diese Saison in der Mottenkiste. Wie schon anno 2003 treten die "Rotnasigen Rentiere" heuer nicht auf. An gutem Willen mangelt es nicht, wohl aber an ausreichend Gelegenheiten, die vier rockenden Weihnachtsmänner terminlich unter einen Hut zu kriegen. "Wir wollten sehr spontan drei kleine Kneipen-Konzerte spielen. Das hätten wir mit zwei, drei Proben hingekriegt. Aber das war in der Kürze der Zeit in der Originalbesetzung nicht machbar", bedauert Sänger und Gitarrist Ulrich "Ulle" Backes.Keine Chance für Plan B

Auch Plan B schlug fehl. Die nette Idee, für den beruflich heftig eingespannten Leadgitarristen Ricky Kling alias Franz Thiel, seines Zeichens Chef eines Unternehmens, ausnahmsweise einen Ersatzmann zu engagieren, bleibt unverwirklicht. Dem Vernehmen nach winkte der auserkorene Kandidat dankend, ab als es hieß, er möge sich Thiels viel gepriesene Filigran-Saitenarbeit doch bitteschön binnen einer Woche "draufschaffen". "Nächstes Jahr sind wir auf jeden Fall wieder am Start - auch wenn wir schon im August anfangen müssten zu proben", verspricht Backes. Möglicherweise werden die "Rotnasigen Rentiere" das Ende ihrer dann dreijährigen Abwesenheit von der Bühne mit zahlreichen Gastmusikern feiern. So wie beim Jubiläums-Auftritt zum zehnten Band-Geburtstag 2001 im großen Saal der Tuchfabrik, als unter anderem ein Chor und Bläser mitwirkten. Ebenfalls in der Tufa zelebrierten Thiel, Backes, Klaus Dannehl (Bass) und Andy Klein (Schlagzeug) am 22. Dezember 2002 letztmals ihre verrockten und verbeateten Spezialversionen von klassischem Jahresendzeit-Liedgut. Für Advent 2005 liebäugeln die "Rotnasigen Rentiere" erneut mit einem Tufa-Konzert sowie Gastspielen in Szene-Kneipen - so wie es mehr als zehn Jahre lang Kult in Trier war. Rest-Exemplare der 2001 auf Michael Kernbachs Label "hoppla!music" erschienenen CD "Ricky Kling & Die Rotnasigen Rentiere" sind noch im Fachhandel erhältlich.