Zwei Ämter weniger, mehr Service

Trier · Wer Fragen zum Thema Bauen ans Rathaus hat, muss nicht mehr Dienststellen in verschiedenen Gebäuden aufsuchen. Antworten gibt es unter einem Dach im neuen Amt für Bauen, Umwelt und Denkmalpflege. Der von der Baudezernentin versprochene bessere Service geht mit der Auflösung zweier Ämter einher.

Trier. Das "Von Pontius zu Pilatus"-Syndrom ist der Schrecken vieler Bürger: Bei einer Behörde wird man von einem Büro ins andere verwiesen. Im Falle der Stadtverwaltung Trier können da ziemlich lange Wegstrecken zusammenkommen. Zumindest für Trierer, die Fragen rund ums Bauen, Sanieren oder Renovieren haben, soll es künftig Antworten unter einem Dach geben: Im zartblauen Verwaltungsgebäude VI am Augustinerhof, Domizil des neuen Amtes für Bauen, Umwelt und Denkmalpflege.
Bei näherer Betrachtung ein erweitertes Bauaufsichtsamt (Rathaus-interne Bezeichnung: Amt 63), in dem zwei weitere Ämter aufgegangen sind: die zum 1. Januar aufgelösten eigenständigen Organisationseinheiten Bauverwaltungsamt (66) und Denkmalpflegeamt (68). Chef bleibt wie im "alten" Amt 63 Roland Geiler.
Ausgerechnet Deutschlands älteste Stadt ohne eigenständiges Denkmalamt? "Wir sehen darin kein Problem - im Gegenteil", sagt Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU). Die fachliche Unabhängigkeit der drei städtischen Denkmalpfleger bleibe "von der Zusammenlegung unberührt". Die Dezernentin verspricht sich von der organisatorischen Konzentration Synergieeffekte und mehr Effizienz: "Die chronisch unterbesetzte Denkmalpflege-Abteilung wird von administrativen Dingen entlastet."
Amtschef-Stelle eingespart


Auch in der "Binnenwirkung" erwartet Simone Kaes-Torchiani Verbesserungen: "Denkmalamt und Baugenehmigungsbehörde sind naturgemäß nicht immer einer Meinung und waren früher räumlich getrennt. Der notwendige fachliche Austausch findet nun unter einem Dach statt. Das spart Zeit und Wege."
Wirtschaftlich wirke sich die Straffung der weit verzweigten Ämterstruktur ebenfalls positiv aus, weil eine Amtsleiterstelle eingespart worden ist: Der in Ruhestand gegangene Bauverwaltungschef Bruno Rommelfanger wird nicht ersetzt; einige Teilbereiche der Ex-Bauverwaltung werden nun vom Tiefbauamt (Amt 66; Leiter: Wolfgang van Bellen) betreut.
Ganz abgeschlossen ist die Schaffung des städtischen "Bau-Service-Centers" noch nicht. Laut Baudezernentin sollen weitere Teilbereiche der Ex-Bauverwaltung ins Rathausgebäude VI umziehen -"allerdings müssen noch die räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden." Wenn es so weit ist, werden etwa 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Baudezernats ihren Arbeitsplatz im blauen Gebäude haben.
Bislang wurden im Zuge der Rathaus-Organisationsreform unter OB Klaus Jensen (Amtsantritt am 1. April 2007) sieben Ämter und Abteilungen aufgelöst oder mit anderen fusioniert. Die nächsten Reformschritte sind offenbar bereits in Vorbereitung, auch wenn sich die Stadtverwaltung dazu noch nicht äußern will, ("weil noch nicht in den Gremien beraten"). Nach inoffiziellen TV-Informationen betreffen sie das Sportamt, das Schulverwaltungsamt, das Rechtsamt und den Rechtsausschuss.

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