600 Fahrräder verschwinden pro Jahr in Trier - Aufklärungsquote unter 20 Prozent

Trier · Noch friert Trier, aber der Beginn der Fahrradsaison rückt näher - und damit auch die Zeit der Diebe. Zwar wurden in Trier in den vergangenen Jahren viele Bügel aufgestellt, dennoch verzeichnet die Polizei jedes Jahr rund 600 Raddiebstähle in der Stadt. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) und die Polizei geben Tipps, wie sich Radler schützen können.

 Eifrig genutzt werden in Trier Fahrradbügel wie hier vor dem Hauptbahnhof. Und es gibt weiteren Bedarf dafür. TV-Foto: Friedemann Vetter

Eifrig genutzt werden in Trier Fahrradbügel wie hier vor dem Hauptbahnhof. Und es gibt weiteren Bedarf dafür. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: friedemann vetter (Ve._), Friedemann Vetter ("TV-Upload vetter"

Trier. Für viele Radfahrer ist dies ein Alptraum: Sie fahren mal eben mit dem Rad zum Einkaufen, stellen es vor dem Geschäft ab, und wenn sie zurückkommen, ist es spurlos verschwunden. Gestohlen. So oder ähnlich ergeht es jedes Jahr rund 600 Radlern in Trier, wie aus Zahlen des Polizeipräsidiums Trier hervorgeht. Die Zahl schwankte in den vergangenen Jahren nur leicht.
Vorlieben der Diebe für bestimmte Radtypen oder Marken sind laut Ermittlern nicht aus den Zahlen herauszulesen. "Vom einfachen bis hin zum hochwertigen Modell nehmen sie alles mit", sagt Polizei-Pressesprecherin Sabine Bamberg.Einfache und schwere Fälle


Die Beamten unterscheiden einfache und schwere Fälle, die sich in den vergangenen Jahren etwa die Waage hielten. Einfach bedeutet, dass das Rad nicht gesichert ist, beispielsweise durch ein Schloss. In die Rubrik schwere Diebstähle fallen alle Räder, die trotz eines guten Schutzes gestohlen wurden.
Sobald jemand einen Raddiebstahl meldet, eröffnet die Polizei ein Ermittlungsverfahren und notiert alle Informationen, die bei der Suche hilfreich sein könnten.Rahmennummer hilft


"Wenn uns die Rahmennummer des Rades bekannt ist, können wir es zur Fahndung freigeben", sagt Bamberg. "Wir überprüfen dann neu gefundene Fahrräder auf die Merkmale des gesuchten Rades hin."
Die Aufklärungsquote betrug 2014 etwa 18 Prozent bei einfachen und 6,6 Prozent bei schweren Diebstählen. Für den großen Unterschied bei den Aufklärungsquoten hatte die Polizei bei einer Nachfrage keine Erklärung.
Wie können sich Radfahrer schützen? Grundsätzlich raten ADFC und Polizei, das Rad immer an fest verankerte Gegenstände anzuschließen. Johannes Ulbrich vom ADFC Trier sieht eine positive Entwicklung in der Stadt: "In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Fahrradbügel errichtet, an denen man sein Rad abstellen kann. Allerdings sind diese Bügel so beliebt, dass sie oft belegt sind. Je mehr Anschließmöglichkeiten geschaffen werden, desto besser."
Die Experten raten außerdem zu einer Fahrradcodierung: Diese wird in das Rad eingraviert und besteht aus einer Kombination aus Buchstaben und Ziffern, die auf den Besitzer verweisen. Dies erschwert den Weiterverkauf von gestohlenen Fahrrädern und ist damit eine Hürde für Diebe.

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