Verkehr belastet Zewens Ortsmitte

Trier-Zewen · Die Straßen in Zewens Ortsmitte sind schmal. Zu schmal für die Busse der Linien 3 und 2. Besonders gefährlich werde es, wenn die Fahrzeuge über den Gehweg fahren. Der Ortsbeirat will Abhilfe schaffen. Zudem diskutiere er in seiner Sitzung über eine mögliche Umwidmung des Gewerbegebiets Wasserbilliger Straße.

Trier-Zewen. Das kann gefährlich werden. Immer wieder würden die Busse der Linie 2 über die Bürgersteige in der Straße in der Acht an der Kreuzung Kantstraße und im Kurvenbereich fahren. Das sei nicht zulässig. Deshalb fordert Ralf Päßler (CDU) in der Sitzung des Ortsbeirats Zewen im Feuerwehrhaus zur Sicherheit der Fußgänger, dort Poller zu errichten.
"Ich habe Bedenken", sagt Christian Becker (SPD), der Gehweg sei an der Stelle zu schmal. "Wenn wir dort Poller aufstellen, müssen Eltern mit Kinderwagen auf die Straße ausweichen. Das kann ich nicht gutheißen!" Wolfgang Zimmer (SPD) merkt an, dass die Busse über den Gehweg fahren müssten, weil auf der anderen Seite Autos geparkt seien.
Carola Siemon (SPD) findet den Antrag nicht sinnvoll, sie fordert ein Gesamtkonzept für die Verkehrsproblematik, keine Diskussion um Einzelfälle. "Dadurch erreichen wir nichts. Wir werden die Buslinien 2 und 3 nicht aus dem Ort rausbekommen." Deshalb müsste die Gesamtsituation betrachtet werden.
"Ich bin schockiert, wenn es heißt: Busse raus aus Zewen!", sagt Sabine Stölb (CDU), die Ortsvorsteher Helmut Mertesdorf zu Beginn der Sitzung als neues Ortsbeiratsmitglied vereidigt hat. Andere Gemeinden wären froh, über so eine gute Busverbindung zu verfügen. "Wir müssen uns fragen, was wir als Ziel wollen."
Sie schlägt vor, dass der Rat sich das Modell "Shared Space" (etwa: "gemeinsam genutzter Raum") in Luxemburg anschaut. Es sieht vor, ganz auf Fahrbahnmarkierungen zu verzichten. "Die Verkehrsteilnehmer sollen dadurch aufmerksamer werden. Mit konventionellen Mitteln ist das Verkehrsproblem in Zewen kaum zu lösen." Stölb solle mit den Verantwortlichen Kontakt aufnehmen, beschließt der Rat.
Mertesdorf ergänzt bezüglich der Buslinien, dass Frank Birkhäuer, Leiter des SWT-Verkehrsbetriebs, in der letzten Sitzung zugesagt habe, die Fahrgastzahlen für die Linie 2 zu liefern. "Bislang habe ich keine Reaktion auf meine Briefe vom Februar und März erhalten", sagt Mertesdorf erbost.
Verärgert ist Siemon über das Vorpreschen der CDU-Fraktion, die in der Sitzung des Bauausschusses am Mittwoch, 13. März, das Thema Gewerbegebiet Wasserbilliger Straße auf die Tagesordnung gesetzt hat. Der neue Flächennutzungsplan sieht dort weiterhin Gewerbeansiedlung vor. Nun haben sich die Grundstückseigentümer zur Interessengemeinschaft BZ 12 zusammengeschlossen. Sie wünschen eine Umwidmung in ein Mischgebiet. Der Hintergrund: Seit gut 15 Jahren liegen Flächen zwischen der Straße und der Bahntrasse brach, die Gebäude verfallen zusehens (der TV berichtete).
"Ich finde es merkwürdig, dass das am Ortsbeirat vorbeiläuft", sagt Siemon. "Das hätte über uns an die Verwaltung gehen müssen." Der Ausschuss habe bereits darüber diskutiert, berichtet Stadtratsmitglied Richard Leukefeld (Die Grünen). Die Stadt werde die Fläche nicht umwidmen. "Es wird nicht möglich sein, die besagten Grundstücke mit Wohnhäusern oder einer Seniorenanlage zu bebauen." Das sei nicht genehmigungsfähig, auch wenn der jetzige Zustand nicht optimal sei. Hans-Willi Triesch (SPD-Stadtratsfraktion) gibt zu bedenken, dass die Stadt weiterhin mit dem Moselaufstieg plane. Des Weiteren sei die Nähe zu Luxemburg für Betriebe interessant.
Extra

Der Ortsbeirat Zewen stimmt dem Erhalt der Grundschule Zewen einstimmig zu und nimmt die restliche Vorlage zum Schulentwicklungsplan zur Kenntnis. In die frei werdenden Räume der Hauptschule werde der Kindergarten einziehen, sagt Ortsvorsteher Helmut Mertesdorf (CDU). Für die Krabbelstube Mäusenest sei ein Neubau in der Diedenhofener Straße geplant. Hans-Willi Triesch (SPD) mahnt den Sanierungsbedarf des gesamten Gebäudes an. Einstimmig unterstützt der Rat den Antrag der SPD-Fraktion bezüglich des Lärmaktionsplans der Stadt. Für die B 49, die durch Zewen führt, sieht er eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h vor. "Nirgendwo in der Stadt ist erkennbar, dass etwas in die Wege geleitet wird", kritisiert Carola Siemon. Dabei sei es nicht die Anzahl der Autos, die den Lärm verursachten, sondern das hohe Tempo - vor allem nachts. "Da müssen wir immer wieder nachhaken. Sonst befürchte ich, dass der Plan in der Schublade verschwindet." Der sanierte Platz an der Stelle der alten Zewener Kirche wird vorerst keinen eigenen Namen erhalten. Die Ortsbeiratsmitglieder möchten dies zuerst mit den Anliegern diskutieren. Denn auf sie kämen bei einer Namensänderung Kosten für Ummeldung und neue Dokumente zu. Der Platz soll, so Mertesdorf, im Frühjahr 2014 komplett erneuert sein. mehi

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