Initiative will Tor zum Ruwertal öffnen

Trier-Ruwer · Die Einmündung Fischweg/Ruwerer Straße ist nach wie vor unübersichtlich. Pläne für einen Kreisel verliefen schon vor 20 Jahren im Sande. Jetzt gibt es einen neuen Vorstoß, den gesamten Ortseingangsbereich umzugestalten.

 Gruppenbild mit Plan: Die Teilnehmer der Präsentation mit Baudezernent Andreas Ludwig (Zweiter von links) vor dem Ruwerer Fischweg. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Gruppenbild mit Plan: Die Teilnehmer der Präsentation mit Baudezernent Andreas Ludwig (Zweiter von links) vor dem Ruwerer Fischweg. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Foto: Friedhelm Knopp (f.k.) ("TV-Upload Knopp"

Wo geht es hier bitte ins Weinanbaugebiet Ruwer? Ein kleiner gelber Wegweiser, fast versteckt am Ende des großen Parkplatzes an der Ruwerer Straße, weist bescheiden in Richtung Fischweg (L 149). Die enge und dicht bebaute Straße mündet dort zwischen zwei historischen Bauten in die Hauptstraße ein, was ihr tatsächlich einen gewissen Torcharakter verleiht. Diese Sicht gilt jedenfalls für Einheimische, die wissen, wie es hinter dieser "Einfahrt" weitergeht. Den Touristen, die an der stark frequentierten Ruwerer Straße stehen, erschließt sich diese Situation nicht. Die sehen dort nur die enge Einmündung einer scheinbar bedeutungslosen Seitenstraße. Ähnlich ist die Situation ein paar Meter weiter, wo auf der ehemaligen Bahntrasse der Ruwer-Hochwald-Fahrradweg an der Hauptstraße endet. Immerhin setzt dort das ehemalige Schrankenwärterhäuschen mit seinen Info-Angeboten für Radtouristen einen gewissen Akzent.

Schon mehrfach hat es in den vergangenen Jahrzehnten Ansätze zur Verbesserung gegeben, wobei auch die verkehrstechnische Neugestaltung des gesamten Vorfeldes angestrebt wurde. Pläne, die unübersichtliche Einmündung Fischweg/Ruwerer Straße durch einen Kreisel zu ersetzen, wurden schon vor über 20 Jahren im Trie-rer Stadtrat und im Ortsbeirat Ruwer diskutiert - dann verschwanden sie wieder.

Einen neuen Vorstoß in Sachen "Ruwertaltor" hat dieser Tage die Trierer CDU direkt vor dem Fischweg in Ruwer vorgestellt. Mit dabei waren Kreisvorsitzender Arnold Schmidt, Gemeindeverbandsvorsitzende Stephanie Nickels, Ortsvorsteherin Monika Thenot (Ruwer), Frank Stefan Meyer, Ortsbürgermeisterin Ruth Wilhelm (Kasel), der Kaseler Beigeordnete Paul Neumann und als Gast der Trierer Baudezernent Andreas Ludwig.

Architekt Hans-Jürgen Stein präsentierte dazu für den Verein Baukultur Trier einen entsprechenden Entwurf mit dem Arbeitstitel "Eingangstor zum Ruwertal". Den heutigen Ist-Zustand bezeichnete Stein als "eintönige Ortseingangssituation mit einer grauen Parkplatzwüste". Dabei besitze der Bereich erhebliche Potenziale, wie etwa die historische Bebauung unmittelbar am Fischweg. Stein: "Es braucht eigentlich gar nicht so viel, um hier eine Eingangssituation zu schaffen."

Zu Steins Planung gehört auch eine verkehrstechnische Umgestaltung des Vorfelds, etwa der schon vor Jahrzehnten angedachte Kreisel, bauliche und gestalterische Maßnahmen auf der heutigen Parkplatzöde, weiterer Ausbau der alten Bahntrasse zum Fahrradweg. Die Initiatoren denken auch an ein symbolisches, den Fischweg überspannendes und mit Reben umranktes Tor. "Leider macht da der Landesbetrieb Mobilität Probleme, weil das eine Landesstraße ist", sagt Arnold Schmitt. Baudezernent Ludwig freute sich über die Initiative und betonte die gute Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer. Er musste aber auch dämpfen: "Das kostet, und wir haben viele Stadtbezirke. Wir sollten zunächst nach kleinen Möglichkeiten zur Verbesserung schauen." Dazu gehöre auch die Weiterführung des Ruwer-Hochwald-Radwegs nach Trier." Arnold Schmitt: "Die Ruwertaltor-Initiative startet dennoch heute und sofort." Man sei dabei, Finanzierungsansätze zu prüfen, etwa aus dem Leader-Programm, was aber nur über die ländliche VG Ruwer gehe. Als Ansatz, zusätzliche Gelder zu beschaffen, sieht er die vom Landtag angesetzte Enquete-Kommission Tourismus.

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