Fell. "Und jetzt steht da dies Klavier und Manni rückt den Sessel ran, streicht ganz sacht über die Tasten, fängt zu spielen an. Und dann lässt er Töne funkeln, perlen und wie Sternenstaub aufweh\'n, lässt die Melodien fließen, lässt kleine Wunder geschehn", singt Andreas Sittmann. Und genau das, was die Passage aus dem Mey-Lied "Gib mir Musik" beschreibt, passiert mit den rund 50 Zuhörern. Es steht zwar kein Klavier im Gewölbekeller des Winzerkellers und statt Manni haben Andreas Sittmann und Achim Weizen mit ihren Gitarren auf den Barhockern Platz genommen und interpretieren Reinhard-Mey-Lieder: gekonnt und gespickt mit witzigen Erzählungen drum herum.
Die Gäste fühlen sich getragen und beflügelt von den Liedern. "Es ist gar nicht so einfach, Stücke von Reinhard Mey zu spielen", sagt Sittmann. Doch das Duo schafft es, Stücke vom bissigen Satire-Lied "Annabelle" bis hin zum Klassiker "Über den Wolken" "so zu präsentieren, dass sie exakt nach Mey klingen", sagt Margret Adams aus Kasel. Sie ist begeistert. "Sittmanns Vielfalt ist beeindruckend", schwärmt die 43-Jährige in der Pause. Während des zweiten Teils des Abends verteilt Sittmann fünf Rosen an Frauen aus dem Publikum und eröffnet ein "Wer bekommt mehr Rosen?"-Duell zwischen den beiden Musikern. Am Ende liegt Weinzen mit drei zu zwei vorne.
Beide Liedermacher ergänzen sich hervorragend. Das sieht auch das Publikum so. Und wer bislang nur halbherziger Mey-Fan war, ist nach diesem Abend garantiert ein ganzer Fan geworden. kat

Weitere "Mey im May"-Abende spielen Sittmann und Weinzen am 24. Mai, 19.30 Uhr, im Brunnenhof in Trier, am 28. Mai, 17 Uhr, auf der Kyrburg in Kirn und am 30. Mai, 20 Uhr, im Bürgerhaus in Föhren.