"Es ist für mich irgendwie verwunderlich, dass die Leute so begeistert sind", meint die 18-jährige Sabine Schilli aus Hallschlag. "Ich selbst bin gar nicht so überzeugt. Ich dachte, die Leute fänden es vielleicht kitschig." Sabine Schilli deutet auf ein keramisches Objekt, das sie "Greifen und Begreifen" genannt hat. Es handelt sich um eine Kugel, die von mehreren Händen berührt wird: von einer zarten, unbeholfen wirkenden Kinderhand, von einer kräftig zupackenden Faust, von einer alten Hand mit gekrümmten Fingern.Die bemerkenswerte Skulptur entstand in den Herbstferien 2002, als Sabine Schilli an dem Jugendkulturprojekt "JugendART" auf der Burg Kerpen teilnahm.Wie Sabine haben unter der Anleitung des Malers Franziskus Wendels (Daun) und des Bildhauers Christoph Anders (Senheim) weitere 15 Mädchen und sechs Jungen Erstaunliches zuwege gebracht, darunter Eva Görgen aus Tettscheid und Hannah Schäfer aus Gillenfeld. Wie die Exponate in der Vitrine beweisen, haben die beiden 13-Jährigen ebenfalls mit Phantasie und Geschick modelliert.Maxime des Künstlers: Weniger ist oft mehr

Carlotta Katzer aus Wiesbaum und Katharina Walk aus Gerolstein sind 14 Jahre alt und stellen Bären-Bilder aus: eine Bleistiftzeichnung die eine, eine Aquarell-Acryl-Mischtechnik die andere. "Das Projekt hat super Spaß gemacht, und wir haben viel gelernt", erzählen die beiden. Zuerst hätten sie einfach drauf los malen sollen, dann habe Franziskus Wendels ihnen Tipps gegeben. "Das Bild soll nicht so gequetscht aussehen", umschreibt Carlotta auf ihre Weise des Künstlers Maxime: Weniger ist oft mehr!Nicht nur die Betrachter der Skulptur von Sabine Schilli waren angetan von den Arbeiten der Jugendlichen. Auch Dieter Grau, als Sparkassen-Chef Hausherr für die Ausstellung, und Landrat Heinz Onnertz waren begeistert. Onnertz dankte Teilnehmern und Dozenten, Eltern und Sponsoren und versprach: "JugendART soll fester Bestandteil im Kulturkalender des Kreises werden." Franziskus Wendels lobte das "sehr inspirierende Miteinander" der Jugendlichen während der Projektwoche und erläuterte den Begriff der künstlerischen Freiheit: "Wer eine Vision entwickeln will, sollte es in Freiheit tun" und: "Das Bild sollte sich vom Gegenstand lösen".Die Ausstellung mit Werken von Sarah Becker (Prüm), Eva Follmann (Hupperath), Christine und Katharina Freymuth (Berndorf), Jennifer Gerhards (Wasserliesch), Eva Görgen (Üdersdorf-Tettscheid), Larissa Hägele (Daun-Steinborn), Katharina Hampe (Daun), Carlotta Katzer (Wiesbaum), Judith Leinen (Bleialf), Hannah Schäfer (Gillenfeld), Sabine Schilli (Hallschlag), Sarah Steffens (Gillenfeld), Thiemo Theuer (Gerolstein) und Katharina Walk (Gerolstein) ist noch bis zum 30. Mai während der Schalterstunden in der Kundenhalle der Kreissparkasse in Daun zu sehen.