"Ich fühle mich von vielen getragen"

Gillenfeld/Trier · Am 13. Dezember wird der Priesteramtskandidat Peter Zillgen aus Gillenfeld im Trierer Dom zum Diakon geweiht. Im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund erinnert der 27-Jährige sich an prägende Zeiten und wichtige Vorbilder.

 Der Priesteramtskandidat Peter Zillgen aus Gillenfeld TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Der Priesteramtskandidat Peter Zillgen aus Gillenfeld TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Gillenfeld/Trier. Der Wunsch, Priester zu werden, sei immer mal wieder in ihm angeklungen, sagt Peter Zillgen. "Mehrmals habe ich ihn aber wieder verworfen oder nicht gewagt, den Gedanken weiterzudenken", räumt er ein.
Nun ist es so weit. Nun hat er den Gedanken weiter gedacht. Das Studium der Theologie und Philosophie in Trier und Innsbruck liegt bereits hinter ihm. Im derzeit laufenden Pastoralpraktikum in der Pfarreiengemeinschaft St. Jakob in Saarbrücken macht Zillgen unter anderem Messdienerarbeit, hält Religionsunterricht, predigt - "und in allen anderen seelsorgerlichen Dingen und Begegnungen sammle ich auch Erfahrungen", erklärt er. Noch zehn Tage sind es beim TV-Gespräch bis zur Diakonweihe, die der Priesterweihe (voraussichtlich am 11. Juli 2015) vorausgeht.
Die Woche vor der Weihe verbringt Peter Zillgen in Vallendar bei Koblenz. Dort stehen Exerzitien auf dem Plan: Gebet, Einkehr, Besinnung, geistliche Übungen. Die Weihe - auch des Mitseminaristen Johannes Kerwer (Merzig-Bietzen) - nimmt Weihbischof Helmut Dieser im Auftrag von Bischof Stephan Ackermann vor.
Er sei mit seinem fünf Jahre älteren Bruder Christoph in einem "gesunden katholischen Umfeld" in aller Freiheit aufgewachsen, sagt Peter Zillgen. Dafür hätten unter anderem seine Eltern Josef und Marita gesorgt und - "ganz wichtig" - seine 1999 verstorbene Großmutter Barbara Zillgen. In der Amtszeit von Pfarrer Winfried Kollig wurde Zillgen Messdiener. Der heutige Gillenfelder Pastor Carsten Rupp stellte ihm als Erster die Frage nach dem Priesterberuf und ermutigte ihn dazu.
Peter Zillgen machte 2007 am Dauner Thomas-Morus-Gymnasium das Abitur. Mit Blick auf seinen jetzigen geistlichen Weg sagt er: "Besonders eine Religionslehrerin hat mich zu einem mündigen, entschiedenen Christsein ermutigt." Nach dem Abitur absolvierte Zillgen seinen Zivildienst an der Fachklinik am Rosenberg in Daun. Schwere Schicksale habe er dort kennen gelernt, aber missen möchte er diese Zeit keinesfalls, erklärt er.
Anfeindungen wegen seiner Berufswahl habe er nie erlebt, wenn auch nicht jeder Verständnis oder Begeisterung dafür geäußert habe. Viele könnten es nicht nachvollziehen, und gerade zu Beginn des Studiums sei er auch selber auf Nachfragen eher ausgewichen, habe "Ich studiere Theologie" statt "Ich bin im Priesterseminar" geantwortet. Doch auf dem Weg sei er gereift und fester geworden. " Rückblickend kann ich sagen, ich wurde getragen." Ja, in diesen Tagen vor der Weihe wachse die Anspannung. Aber auch die Vorfreude. bb
Extra

Die Diakonweihe von Peter Zillgen und Johannes Kerwer ist am Samstag, 13. Dezember, um 9.30 Uhr im Trierer Dom. Die Pfarrangehörigen, Freunde und darüber hinaus Verbundene sind zur Mitfeier eingeladen. Am Sonntag, 14. Dezember, assistiert der neu geweihte Diakon Peter Zillgen im Hochamt um 10.30 Uhr in seiner Heimatkirche St. Andreas Gillenfeld, und er hält die Predigt. Außerdem gestaltet er um 18 Uhr das Abendlob in der Kirche. bb

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