Jede Minute zählt

Ein Schwerpunkt-Thema der Dauner Gesundheitswoche war "Schlaganfall - Ein Notfall". Experten informierten im Krankenhaus Daun über Symptome sowie Vorbeugungs- und Therapiemöglichkeiten.

Daun. (jük/sts) Rund 200 000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Schlaganfall. Ein Drittel der Betroffenen stirbt, ein weiteres Drittel bleibt behindert. Angesichts dieser Fakten hatte das Krankenhaus (KH) Daun den Schlaganfall zum Veranstaltungsthema im Rahmen der Dauner Gesundheitswoche gemacht. Großes Interesse am Schwerpunkt-Thema

Ganz offensichtlich hatten die Organisatoren, allen voran der stellvertretende KH-Verwaltungsdirektor Günter Leyendecker, eine gute Wahl getroffen, denn die Aula der KH-Pflegeschule war voll besetzt. Der Chefarzt der Schlaganfall-Abteilung im Trierer Brüderkrankenhaus, Matthias Maschke, führte mit einem Referat ins Thema ein. In 85 Prozent der Fälle sei der Schlaganfall Folge einer Durchblutungsstörung im Gehirn. Zwar nehme das Schlaganfallrisiko mit steigendem Alter zu, dennoch seien zunehmend jüngere Menschen betroffen. Dabei könne nur durch sofortige ärztliche Hilfe in den ersten drei Stunden nach Beginn des Schlaganfalls effektiv therapiert werden, hob Maschke hervor. Ein Schlaganfall kündige sich durch eindeutige Symptome an: Plötzliche Sprach- und Sprechstörungen gehörten dazu, der Betroffene verdrehe Silben oder verwende falsche Buchstaben. Auch halbseitige Lähmungserscheinungen und/oder ein Taubheitsgefühl auf einer Körperseite seien deutliche Warnsignale, die ernst genommen werden müssten. Sehstörungen, durch die ein Auge erblindet oder Doppelbilder entstünden, sowie herabhängende Mundwinkel aber auch Schwindel und Kopfweh können den Ernstfall andeuten. Maschke machte den Zuhörern auch deutlich, wie jeder selbst dem Schlaganfall vorbeugen könne: zum Beispiel durch den Verzicht auf das Rauchen, welches das Schlaganfall-Risiko enorm vergrößere. In einer Podiumsdiskussion, an der neben Maschke Klaus Mattes (Rehaklinik Bernkastel-Kues), der Leiter des Gesundheitsamts des Kreises Vulkaneifel, Volker Schneiders, der Dauner Neurologe Peter Fuchs sowie Chefarzt Frank Heieck (KH Daun) teilnahmen, wurde das Thema weiter vertieft. Wichtige Botschaften der Experten: Im Notfall schnellstmöglich den Notarzt (112) rufen, danach den Hausarzt informieren. Keine Angst vor einem Fehlalarm

Und: keine Angst vor einem Fehlalarm. Die Ärzte wiesen zudem darauf hin, wie wenig bekannt das Thema Schlaganfall in der Bevölkerung sei. Umso wichtiger sei verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Zur besseren Information der Bürger will auch der Dauner Sprudel beitragen: Die Geschäftsführer Karl-Heinz Groß und Harry Bergweiler boten an, eine Million Flaschen mit einem Sonder-etikett zum Thema Schlaganfall zu bedrucken. Das KH Daun ist auf Schlaganfallpatienten gut vorbereitet: Seit gut einem Jahr gibt es dort eine regionale Schlaganfall-Abteilung mit vier Plätzen. Ende dieses Jahres werden dort voraussichtlich 250 bis 300 Patienten behandelt worden sein.

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