Kerpen ruht sich nicht aus

Kerpen · Kerpen gehört deutschlandweit zu den schönsten Dörfern. Im Juni hat es die Bronzemedaille beim Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" gewonnen. Doch auch ohne Wettbewerbsdruck soll der Ort zukunftsfähig bleiben. Bei einem Rundgang hat Ortsbürgermeister Rudolf Raetz dem TV gezeigt, was sich in naher Zukunft noch alles ändert.

 Sehenswert in Kerpen: der historische Ortskern und die Burganlage. Foto: Archiv

Sehenswert in Kerpen: der historische Ortskern und die Burganlage. Foto: Archiv

Kerpen. "Wir haben noch viel vor", sagt Rudolf Raetz, Ortsbürgermeister von Kerpen. Eine Bürgerversammlung hat kürzlich bewiesen, dass sich auch ohne Wettbewerb im Nacken viele Bürger für ihr Dorf engagieren. "Da waren rund 40 Leute, trotz Fußballspiels im Fernsehen", lacht Raetz. Etliche Vorschläge seien zusammengekommen: Wichtig sei vielen ein breiterer Fußweg entlang der vielbefahrenen L 10, mehr Parkplätze am Friedhof und am Dorfrand sowie die Neugestaltung der Adenauerstraße mit verkehrsberuhigenden Grünanlagen. Auch die Neugestaltung der Treppe hinauf zu Kirche und Burg sei zwar wünschenswert, aber finanziell schwer zu stemmen.
An einem neuen Spielplatz arbeiten Eltern und der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr. "Die haben 6500 Euro Spenden gesammelt und wollen im Frühjahr den neuen Platz einweihen. Das ist eine tolle Sache", lobt Rudolf Raetz. Ein weiteres Projekt setzt die Arbeitsgruppe Dorfgeschichte und Tourismus um: Sie hat zwölf markante Punkte im Ort benannt, die besonders hervorgehoben werden sollen. "Wir wollen einen Rundweg anlegen mit Erklärungen." Da werde natürlich die Burg, die Burgkapelle, das Grab von Eifelmaler Fritz von Wille oder die Stadtmauer mit aufgeführt, erklärt Raetz. Sein Ziel ist es, einen Verein zu gründen, der sich weiter mit der Geschichte des Dorfes beschäftigen soll. "Wir haben so viel Geschichte hier, das muss weiter gehen."
Am Straßenschild Eulersteierweg erklärt der Ortsbürgermeister: "Hier in der Straße lebten im Mittelalter viele Töpfer - Euler hat mit Töpferei zu tun." In der Bäckerei von Astrid und Leo Emondts berichtet der Bäckermeister, warum er den Mühlstein der früheren Mühle aufgestellt hat. "Ein Teil der Dorfgeschichte", sagt Emondts.
Zwei leerstehende Häuser


In direkter Nachbarschaft der Bäckerei, mitten im Dorfkern, entsteht gerade eine Herberge mit Hoflokal. Bauherren sind Matthias Sommer und seine Frau Claudia Kaufmann aus Köln. Die beiden Tourismusfachleute bauen die denkmalgeschützte ehemalige Mairie von 1807, ein Bürgermeisteramt früherer Zeiten, um. Ab Ostern kommenden Jahres sollen dort die ersten Gäste übernachten können. Raetz freut sich, "dass wir nun nur noch zwei leerstehende Häuser im Dorf haben". Wer neu ins Dorf zieht, macht schnell Bekanntschaft mit einer weiteren Arbeitsgruppe: Dorftreff und Integration. Raetz: "Die Mitglieder sorgen dafür, dass die Leute schnell im Dorf ankommen." Auch damit ist das Dorf ganz weit vorne. AIX

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort