Klaus Blech geht, Herbert Valerius kommt

Hillesheim · Führungsmannschaft steht: Herbert Valerius von der Wählergruppe Handwerk ist zum zweiten Beigeordneten der Stadt Hillesheim gewählt worden. Die Wahl wurde nötig, weil sich der erste Beigeordnete Klaus Blech nach mehr als 32 Jahren aus der Kommunalpolitik zurückgezogen hat. Christoph Bröhl (FWG) wurde von Platz zwei auf eins gewählt.

 Der neue Hillesheimer Stadtvorstand (von links): Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU), der neue erste Beigeordnete Christoph Bröhl (FWG), der neue zweite Beigeordnete Herbert Valerius (Wählergruppe Handwerk) sowie der dritte Beigeordnete Hermann-Josef Schmitz (CDU). TV-Foto: Mario Hübner

Der neue Hillesheimer Stadtvorstand (von links): Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU), der neue erste Beigeordnete Christoph Bröhl (FWG), der neue zweite Beigeordnete Herbert Valerius (Wählergruppe Handwerk) sowie der dritte Beigeordnete Hermann-Josef Schmitz (CDU). TV-Foto: Mario Hübner

Hillesheim. Bei der Beigeordnetenwahl in der Stadt Hillesheim kam es so, wie von Wählergruppe Handwerk (ehemals Blech) und FWG angekündigt: Sie handelten die Kandidaten für die Plätze eins und zwei untereinander aus. So hatten es die beiden Fraktionsvorsitzenden Harald Handwerk (WG Handwerk) und Dieter Bernardy (FWG) im Vorfeld der Wahl gesagt, ohne jedoch bereits Namen zu nennen.
Sie sagten lediglich, dass sie selbst nicht zur Verfügung stünden. Überraschend war dann aber, dass die Bewerber schließlich als Kandidaten von allen Fraktionen angekündigt wurden. Dementsprechend gab es auch keine Gegenkandidaten.
Eindeutige Wahlergebnisse


So wurden die notwendigen Wahlen letztlich eindeutiger, als es die Kräfteverhältnisse im Stadtrat sind. Denn WG Handwerk und FWG verfügen mit jeweils sechs Sitzen zwar über die Mehrheit im 20-köpfigen Stadtrat, aber eben nur über eine knappe.
CDU (ebenfalls sechs Sitze) und SPD (zwei) hätten durchaus bei Fehlen einiger Räte die Entscheidung beeinflussen können. Aber darauf wollte es niemand ankommen lassen.
"Wir haben dafür keine Mehrheit im Stadtrat", sagte CDU-Fraktionssprecher Helmut Schmitz aus Bolsdorf. Und zudem hat die CDU mit Hermann-Josef Schmitz als dritten Beigeordneten bereits einen Vertreter im Stadtvorstand.
Zwar habe man "mal kurz überlegt, ihn weiter nach oben zu bekommen", diese Idee dann aber rasch wieder verworfen. Schmitz sagte: "Eine Kampfkandidatur hätte nur für böses Blut gesorgt, und das lohnt sich an dieser Stelle nicht." Zumal die Aussicht auf Erfolg auch nur gering gewesen wäre.
Dennoch sagt er, dass auch die CDU in die Personaldebatte im Vorfeld einbezogen worden sei. Schmitz: "Es gab ein Gespräch unter den Fraktionssprechern." Die Entscheidung aber haben FWG und WG Handwerk untereinander ausgemacht.
Die Abstimmungen im Rat fielen deutlich aus: Christoph Bröhl (FWG) wurde einstimmig von allen 18 anwesenden Ratsmitgliedern zum neuen ersten Beigeordneten und somit dem Nachfolger von Klaus Blech gewählt. Zum zweiten Beigeordneten wählte der Rat mit 17 Ja- und einer Neinstimme Herbert Valerius (WG Handwerk). Beide wurden von Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) vereidigt.
Die Beigeordneten vertreten in der Reihenfolge ihres Amtes den Stadtbürgermeister bei Abwesenheit etwa durch Urlaub, Krankheit oder bei Terminüberschneidungen.
Der 55-jährige Valerius, der seit 2004 im Stadtrat sitzt, sagte dem TV: "Wir wollten natürlich wieder im Stadtvorstand vertreten sein, da das erstens die Kräfteverhältnisse der letzten Wahl widerspiegelt und wir uns so auch einen Informationsvorsprung erwarten." Bei der Kommunalwahl 2009 kam die FWG auf 7919 Stimmen, die WG Handwerk auf 7764 Stimmen, die CDU auf 7710 Stimmen und die SPD auf 2726 Stimmen.
Valerius hatte mit 567 Einzelstimmen ebenfalls ein gutes Personenergebnis erzielt: Er kam hinter Listenführer Harald Handwerk (913 Stimmen) und Martin Wirtz (615 Stimmen) auf den dritten Platz der Liste.
Auf die Frage, ob seine Wahl auch dazu diene, ihn als Kandidaten der "Freien" für die nächste Stadtbürgermeisterwahl aufzubauen, sagte er: "Nein, das hat damit nichts zu tun. Ich schnuppere jetzt erst einmal in die Arbeit des Stadtvorstands und die des Stadtbürgermeisters rein."
Obwohl er ebenfalls als Angestellter im öffentlichen Dienst in Nordrhein-Westfalen (derzeit in Mechernich) über Verwaltungserfahrung verfügt, sei für ihn "zum jetzigen Zeitpunkt" eine Bürgermeisterkandidatur "kein Thema, da ich beruflich nicht freigestellt werde".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort