"Kleine Helden" feiern großes Richtfest

Gerolstein · Der Rohbau steht, der Dachstuhl liegt, der Richtkranz hängt: In der Raderstraße ist Richtfest des Kindergartens gefeiert worden. Auch die künftigen Nutzer haben sich ihr Gebäude genau angesehen.

 Das neue Zuhause der „kleinen Helden“ in der Raderstraße soll im Frühjahr 2013 fertig sein. Die Kinder freuen sich auf die baldige Eröffnung. TV-Foto: helmut gassen

Das neue Zuhause der „kleinen Helden“ in der Raderstraße soll im Frühjahr 2013 fertig sein. Die Kinder freuen sich auf die baldige Eröffnung. TV-Foto: helmut gassen

Gerolstein. Zehn Wochen lang kamen die Kinder aus dem Kindergarten Lindenanlage fast täglich in die Raderstraße, um den Fortschritt der Bauarbeiten zu begutachten und die Arbeiter mit Kuchen zu versorgen. "Das war offensichtlich eine große Motivation", sagt Gerolsteins Stadtbürgermeister Bernd May. "Denn die Arbeiten liefen exakt nach Zeitplan. Wir sind alle sehr zuversichtlich, dass die Kindertagesstätte, wie vorgesehen, im Mai kommenden Jahres bezogen werden kann."
Rund 100 Eltern, Kinder und weitere Bürger sind zum Richtfest gekommen und schauen sich im Gebäude um. Noch pfeift an diesem verregneten Tag der Wind durch den Rohbau, und in den Räumen stehen Wasserpfützen, doch den beiden fünfjährigen Matthias Oelmeyer und Peter Reinarz macht das nichts aus. "Das dauert ja nicht mehr lange, bis es hier gemütlich ist", sagen sie und begutachten mit Kennerblick die noch kahlen Betonwände im Flur des künftigen Kindergartens.

737 Tonnen Stahl verbaut


Auch Karl-Peter Arnolds, Geschäftsführer der Firma Nesseler Gürzig Bau, die auch den Plan des Gebäudes und der noch zu installierenden Haustechnik entworfen hat, ist zufrieden. "Das veranschlagte Budget passt, und der Rohbau ist rechtzeitig fertig", sagt Arnolds.
Zwölf Mitarbeiter der Aachener Firma waren in den zehn Wochen seit der Grundsteinlegung Mitte Oktober mit den Bauarbeiten beschäftigt. "Dabei wurden 350 Kubikmeter Beton, 737 Tonnen Stahl und rund 1900 Quadratmeter Beton-Fertigstahldecken verbaut", sagt Karl-Peter Arnolds.
Matthias Pauly, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, ist beeindruckt, in welcher Geschwindigkeit der Rohbau hochgezogen wurde: "Ich bin oft hier vorbeigefahren und habe gesehen, dass auch abends und samstags noch Betrieb auf der Baustelle war. Dafür verdient der Bautrupp große Anerkennung."
"Den Kindern stehen ab Mai 1700 Quadratmeter auf zwei Geschossen zur Verfügung. Und alle freuen sich schon auf den Umzug", sagt Karin Rittich, bisherige Leiterin des Kindergartens Lindenanlage und zukünftige Hausherrin des neuen Hauses in der Raderstraße. Rittich: "Jeder Gruppe stehen dann ein Intensiv-, ein Gruppen- und ein Ruheraum zur Verfügung", erzählt Rittich. "Damit haben unsere kleinen Helden den Platz, den sie zur Persönlichkeitsentwicklung brauchen."
In die Kita "Kleine Helden" werden im kommenden Mai voraussichtlich 150 Kinder einziehen - eine genaue Zahl steht noch nicht fest, sagt Bürgermeister May: "Das wissen wir erst kurz vor der Eröffnung. Wir wissen zwar, wie viele Kinder theoretisch zu betreuen wären, aber nicht, wie viele Eltern sich für das Betreuungsgeld entscheiden."
Für Karin Rittich und ihre Mitarbeiter wird sich im kommenden Jahr viel verändern: "Der Umzug, ein neues Haus und vor allem die Aufnahme der Kids ab dem Alter von einem Jahr: Das sind die Herausforderungen, die auf uns zukommen."Extra

Der Stadtrat Gerolstein hatte im Juni 2011 beschlossen, den Neubau der Kita als "ÖPP-Projekt" (Öffentlich-Private Partnerschaft) auszuschreiben. Die Kita Gerolstein ist das erste kommunale Neubauvorhaben im Land, das in enger Partnerschaft mit Privatunternehmen errichtet und betrieben wird. Zum Bauprojekt gehört auch die Gestaltung der Außenflächen. Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf 3,948 Millionen Euro. Nach Abzug der Zuschüsse vom Land (400 000 Euro) und Kreis (245 000 Euro) bleibt ein Eigenanteil der Stadt von rund 3,3 Millionen Euro. Neben der Errichtung des Gebäudes wird auch die Bewirtschaftung der Kita für die Dauer von 25 Jahren an eine Tochtergesellschaft der "nesseler-gruppe" übertragen. Für die Bewirtschaftung und Instandhaltung leistet die Stadt eine Vergütung von 120 000 Euro jährlich. Die neue Kita ist für acht Gruppen geplant. Notwendig wurde der Bau durch die Vorgabe des Bundes, ab 2013 ausreichend Kindergartenplätze für Kinder ab einem Jahr anzubieten. now

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