Nach Befreiungsschlag hoch hinaus

Neue Bewohner: Nach Ärger am alten Standort in Stadtkyll (der TV berichtete) siedelt sich die Firma Palnet, die Aluminium-Paletten für die Luftfracht fertigt, im Industrie- und Gewerbepark (IGP) in Wiesbaum an - und investiert dafür 1,5 Millionen Euro.

 Paletten in alle Welt, demnächst aus Wiesbaum statt aus Stadtkyll. TV-Foto: Archiv Fritz-Peter Linden

Paletten in alle Welt, demnächst aus Wiesbaum statt aus Stadtkyll. TV-Foto: Archiv Fritz-Peter Linden

Wiesbaum. Trotz des einsetzenden Schauers, der das Einweihungsfest auf der Baustelle abrupt beendete und die Festgäste nach drinnen flüchten ließ, strahlten Geschäftsführer Klaus Demtröder und Prokuristin Sabine Ludwig von der Firma Palnet um die Wette.

Befreiungsschlag in Wiesbaum

Der "Spatenstich" für ihre neue, 1,5 Millionen Euro teure Produktionsstätte im IGP in Wiesbaum kommt für die Beiden einem Befreiungsschlag gleich. "Nach den traurigen Erfahrungen, die wir in Stadtkyll gemacht haben, freuen wir uns riesig auf den neuen Standort. Und wir haben schon gespürt: Hier, in der Verbandsgemeinde Hillesheim, geht es den Verantwortlichen darum, Lösungen zu finden, und nicht, Lösungen zu verhindern", sagte Ludwig mit Verweis auf den Ärger in Stadtkyll. Dort sah sich die Firma erheblichem Lärm sowie Geruchs- und Staubbelästigungen durch die benachbarte Baustoffindustrie ausgesetzt und beschloss daher letztlich den "Umzug".

Ein Blick in die Zukunft

Doch damit wollte das Führungs-Duo es auch mit der Vergangenheit belassen und lieber den Blick in die Zukunft richten. Am neuen Standort, wo die Firma 10000 Quadratmeter Gewerbefläche gekauft und die Option für eine Erweiterung hat, wird ein Hallenkomplex von mehr als 120 Metern Länge geschaffen. Das Stahlgerippe steht bereits auf den Fundamenten, derzeit sind die Arbeiter dabei, den Hallenboden zu betonieren.

Die eigentliche Produktionsstätte macht den Großteil des Gesamt-Komplexes aus: 95 Meter.

Denn nach dem geplanten Einzug Ende November soll - wenn sich alles wieder eingespielt hat - im Lauf des nächsten Jahres eine zusätzliche Produktionslinie gestartet werden. "Neben unseren Paletten wollen wir dann auch Container für die Luftfracht herstellen", berichtet Prokuristin Ludwig von den ehrgeizigen Zielen des weltweit agierenden Unternehmens. Zu den bisherigen 15 Jobs sollen dann "zwei bis drei" zusätzliche Leute eingestellt werden.

Das freute natürlich auch Hillesheims Verbandsgemeinde-Bürgermeisterin Heike Bohn, die zum einen die bisherige Zusammenarbeit mit den neuen Investoren aus der Nachbarschaft als "nett, fair, und angenehm" bezeichnete, zum anderen die Ansiedlung als eine Bestätigung dafür ansah, "dass Wirtschaftsförderung im Hillesheimer Land groß geschrieben wird". Denn, so ließ die Bürgermeisterin wissen, "zwischen unserem ersten Telefonat und dem heutigen Tag liegt gerade einmal ein Jahr".

Zukunft mit weniger Problemen

Der Landrat des Vulkaneifelkreises, Heinz Onnertz, der auch mit der Stadtkyller Problematik vertraut war (weil die Kreisverwaltung darin verwickelt war), wünschte dem Unternehmen eine Zukunft mit "hoffentlich weniger Rechtsstreitigkeiten" und sagte seine Unterstützung beim Start am neuen Standort zu.

Denn, so Landrat Heinz Onnertz, "schließlich ist es unsere Aufgabe, Leuten, die bei uns investieren und Arbeitsplätze schaffen, ein angenehmes Umfeld zu schaffen".

Mit dem Wetter hat das an diesem Vormittag aber noch nicht geklappt.

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