"Rein ja, raus nein" gilt vorerst weiter

Die Verkehrsregelung am Viehmarktplatz in Hillesheim sorgt nach wie vor für Verdruss: Geschäftsleute beklagen immer noch Umsatzeinbußen, viele Autofahrer halten sich nicht an das Ausfahr-Verbot vom Viehmarkt in Trierer und Koblenzer Straße (B 421). Derweil zeichnet sich ab, dass die angrenzende Bundesstraße wohl erst 2009 erneuert wird.

 An das Ausfahr-Verbot vom Viehmarkt in die Trierer- und Koblenzer Straße in Hillesheim halten sich viele Autofahrer nicht. Derweil beklagen die Geschäftsinhaber am Viehmarkt die gähnende Leere. TV-Fotos: Mario Hübner (2)

An das Ausfahr-Verbot vom Viehmarkt in die Trierer- und Koblenzer Straße in Hillesheim halten sich viele Autofahrer nicht. Derweil beklagen die Geschäftsinhaber am Viehmarkt die gähnende Leere. TV-Fotos: Mario Hübner (2)

Hillesheim. Für Viehmarkt-Anwohner Rainer Bauer von der Firma Hoffmann-Bedachungen ist klar: "Die neue Regelung ist Schwachsinn. Es hält sich kaum einer dran." Zudem kritisiert er, dass durch das Ausfahr-Verbot vom Viehmarkt in die Trierer und die Koblenzer Straße die Autos am Kindergarten und der Grundschule vorbei geführt werden, wo ohnehin schon jeden Tag "verdammt viel los" sei. Er sagt: "In anderen Städten wird der Verkehr weg von den Kindern gelenkt. Bei uns wird das Gegenteil gemacht."

Er plädiert daher dafür, die alte Regelung mit unbegrenzter Ein- und Ausfahrmöglichkeit zum und vom Viehmarkt wieder herzustellen. "Es müsste nur ein großer Spiegel installiert und die Mittellinie in der Trierer Straße nachgezogen werden. Dann wäre alles übersichtlicher."

Auch er habe durch die Sperrung gespürt, dass "viel weniger Kunden zu mir gekommen sind - vor allem bei der Vollsperrung." Noch wesentlich lauter ist das Wehklagen bei Rosemarie Groß von der Trinkbar in unmittelbarer Nachbarschaft. "60 Prozent Umsatzeinbußen" hat sie nach eigenen Angaben während der Vollsperrung registriert, und auch nach der halbseitigen Öffnung sei es nicht wesentlich besser geworden. Sie sagt: "Die Kunden, die durch die Vollsperrung verschreckt wurden, sind noch nicht zurück. Leider."

Bundesstraße wird auf 500 Metern erneuert



Die Verkehrsregelung sollte nach einem Beschluss des Stadtrats bis Mitte Oktober zur Probe gelten. Denn dann war vorgesehen, mit der ebenfalls geplanten Erneuerung der B 421 von der Stadtmitte in Höhe der Kreissparkasse bis zum Ortsausgang in Richtung Walsdorf die für eine Neugestaltung des Kreuzungsbereichs erforderlichen Umbauten in einem Zug mit zu erledigen. Doch daraus wird wohl nichts. Zumindest sehr wahrscheinlich in diesem Jahr nicht. So sagte Markus Jaax, zuständiger Projektleiter vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein, auf TV-Anfrage: "Wir prüfen derzeit, welche Firma den Auftrag bekommt und wie viele Kapazitäten die Anbieter in diesem Jahr noch haben. Da kann es gut sein, dass die Maßnahme erst im Frühjahr 2009 in Angriff genommen wird." Zudem spiele das Wetter eine Rolle.

Binnen der nächsten zwei Wochen solle darüber endgültig entschieden werden. Zudem wird es laut Jaax "keine gravierenden Umbauten des Kreuzungsbereichs" geben. So sei eine Kreisel-Lösung gar nicht erst angedacht worden. Nach Gesprächen mit der Stadt gelte vielmehr die Devise, "alle Möglichkeiten offen zu lassen". Schließlich sei ja noch unklar, was mit dem Marktplatz passieren solle. Die geplante Erneuerung der Bundesstraße auf rund 500 Metern samt Bau einer Überquerungshilfe zwischen Kapellchen und Einmündung Neubaugebiet werde mit etwa 320 000 Euro zu Buche schlagen. Ein Bruchteil davon entfällt wegen des Gehwegausbaus auf die Stadt, ein weiterer wegen der Kanalerneuerung auf die VG-Werke Hillesheim.

Hillesheims Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) kündigte an, dass die jetzige Verkehrsregelung "vorerst beibehalten" werde, "denn unser primäres Ziel, die Entschärfung der gefährlichen Ausfahrt, haben wir erreicht". In der Stadtratssitzung am 12. Dezember solle über die endgültige Verkehrsregelung für diesen Bereich entscheiden werden, kündigte Stein an.

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