Schwacher Trost: Wahlverlierer Frank Bender erzielt in der VG Kelberg bestes Einzelergebnis

Daun · Deutliche Angelegenheit: Der künftige Landrat im Vulkaneifelkreis Heinz-Peter Thiel (parteilos), der die Wahl mit 61,3 Prozent gewonnen hat, hat in allen fünf Verbandsgemeinden sowie in 85 von 109 Ortsgemeinden die Nase vorn. Wahlverlierer Frank Bender von der CDU (38,7 Prozent) erzielte nur im Kelberger und mit Abstrichen auch im Dauner Land Achtungserfolge.

Schwacher Trost: Wahlverlierer Frank Bender erzielt in der VG Kelberg bestes Einzelergebnis
Foto: Klaus Kimmling

Rund um Kelberg lässt es sich gut entspannen: Herrliche Natur, viel Ruhe, ein ausgedehntes Wandernetz, pittoreske Dörfer. Da kann man so richtig schön die Seele baumeln lassen, sich von Stress des Alltags erholen. Auch vom Wahlkampfstress. Wenn man dann noch ein gern gesehener Gast ist, sich quasi zuhause bei Freunden fühlt, ist der Erholungseffekt noch größer. Daher könnte es gut sein, dass Frank Bender schon bald ein Wellnesswochenende in Nitz verbringt. Denn in dem 44 Einwohner zählenden Dorf am äußersten nordöstlichen Zipfel des Landkreises hat der Verlierer der Landratswahl sagenhafte 93,3 Prozent der Stimmen eingeheimst. Das war kreisweit das beste Einzelergebnis. 14 Nitzer haben für den CDU-Mann gestimmt, der künftige Landrat Heinz-Peter Thiel hat dort nur eine Stimme erhalten.
Überhaupt hat Bender in der Verbandsgemeinde (VG) Kelberg noch am besten abgeschnitten. Zwar reichte es auch dort nicht zum Sieg, aber mit 49,5 Prozent und 14 von 33 gewonnenen Gemeinden kam er seinem Ziel am nächsten. Auch in der VG Daun, wo er sich in sieben der 38 Gemeinden durchsetzte, lag er mit 40,9 Prozent noch über seinem Gesamtergebnis. Das gilt auch für die von der Größenordnung her wichtige Stadt Daun, wo Bender 43,9 Prozent erreichte. Und in Nerdlen kam es kreisweit zum einzigen Patt: Beide Bewerber vereinten dort 37 Stimmen auf sich.
Deutlich schwärzer sah es für den Christdemokraten im Westen des Kreises aus: In der VG Hillesheim mit 34 Prozent für Bender setzte er sich in keinem Dorf gegen seinen Kontrahenten durch, in den beiden anderen Verbandsgemeinden jeweils gerade einmal in einem Dorf. In der VG Gerolstein (35,7 Prozent) war das in Salm (50,5 Prozent), in der VG Obere Kyll (31,6 Prozent) in Scheid (59,5 Prozent). Heinz-Peter Thiel (parteilos), der in 85 der 109 Gemeinden die Nase vorn hatte, hat in jeder Region des Kreises auch herausragende Ergebnisse erzielt. So kam er insgesamt 26 Mal auf einen Wert über 70 Prozent, drei Mal sogar über 80 Prozent: in Kerschenbach (81,7 Prozent), in Hallschlag (81,2 Prozent) und in Kaperich (81 Prozent). Da dürfte er es auch verkraften, dass er dem Spitzenwert aus Nitz nichts auch nur Annäherndes entgegenzusetzen hat. Mit einem engagierten Wahlkampf haben beide Seiten versucht, möglichst viele Wähler zur Urne zu bewegen. Geklappt hat das nicht. Die Wahlbeteiligung von 37,6 Prozent lag exakt zehn Prozent unter der Landratswahl 2007. Für beide Parteien erschreckend und auch in Teilen unerklärlich. Besonders schwach war dieser Wert in der VG Obere Kyll, wo gerade einmal ein Drittel der Wahlberechtigten gewählt haben. In der Stadt Gerolstein waren es sogar nur 29,2 Prozent. In dieser Hinsicht war auch das Ergebnis aus Nitz mit 39 Prozent nicht berauschend.
Nitz liegt übrigens nur rund drei Kilometer vom Nürburgring und der Hohen Acht entfernt, dem mit 747 Metern höchsten Berg der Eifel. Und von dort hat man einen herrlichen Ausblick über die Vulkaneifel. Vielleicht wird Frank Bender da mal hochsteigen und sich aus der Ferne anschauen, wie sich der Landkreis Vulkaneifel künftig entwickelt.

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